Edelmetall

Gold – Neue Kursziele, Soros steigt mit 25 Mio. Dollar ein

Vor allem nach den überraschend guten US-Konjunkturdaten kam der Goldpreis unter Druck und scheiterte an der Rückeroberung des Widerstandsbereichs um 1250 bis 1270 Dollar. Nach dem ebenfalls besser als erwarteten US-Arbeitsmarktbericht richtet sich der Blick bereits auf die letzte Fed-Zinssitzung in 2013 am 17./ 18. Dezember.

Charttechnisch läuft die Entwicklung bei Gold wie zuletzt erwartet. Nach wie vor sind alle wichtigen Trends auf kurz- und mittelfristiger Basis abwärts gerichtet. Spekulationen gegen dieses übergeordnete Kursverhalten sollten nach wie vor gemieden werden. Solange die Feinunze nicht den ehemaligen Unterstützungsbereich 1250 / 1270 zurückerobert, bleibt der Blick abwärts gerichtet. Bisher zeigt der Markt nur einen bearischen Retest des Widerstandsbereichs von unten, zugleich stellt das Jahrestief von 1180 / 1200 Dollar die letzte Bastion der Gold-Bullen dar. Hier besteht durchaus die Möglichkeit auf eine Stabilisierung. Im Wochenchart könnte der Preis einen möglichen Doppelboden ausbilden –  wie gesagt, könnte. Formal wäre dieses als bullisch zu interpretierende Chartmuster erst abgeschlossen und somit aussagekräftig, wenn Gold im Anschluss auch über das August-Hoch von 1433 Dollar steigt. Kritisch wird es hingegen, wenn das Jahrestief nicht halten sollte, was aufgrund der derzeit bereits steigenden Zinsen und der Aussicht auf weniger billiges Zentralbank-Geld durchaus wahrscheinlicher ist. Ein mögliches Zielgebiet liegt bei rund 1080 Dollar und kann aus der Höhe eines absteigenden Dreiecks abgeleitet werden.

Chart: TradesignalOnline

 

Aufhorchen lässt die Meldung, dass der milliardenschwere Hedge-Fonds-Manager George Soros offenbar wieder Gefallen an Gold, genauer gesagt Gold-Aktien findet. Die Fondsgesellschaft des Investors kaufte im dritten Quartal 1,1 Millionen Anteile am Market Vectors Gold Miners ETF. Insgesamt beläuft sich die Investition auf rund 25 Millionen Dollar. Mit dem Market Vectors Gold Miners ETF können Anleger recht einfach den NYSE Arca Gold Miners Index abbilden, in dem die Schwergewichte aus der Branche der Gold-Produzenten wie Barrick Gold oder Goldcorp enthalten sind. Im Vergleich zum Gold-Preis reagieren die Kurse der Gold-Produzenten in der Regel stärker auf Bewegungen des Gold-Preises. Während das Edelmetall seit Jahresbeginn rund 25 Prozent an Wert einbüßte, sackte der Gold-Aktien-Index um mehr als 50 Prozent ab. Investitionen in den Aktien-Index stellen somit eine Art Hebelspekulation auf den Goldpreis dar.

Chart: TradesignalOnline

 

Bisher dürfte sich das Engagement aber nicht ausgezahlt haben, der Market Vectors Gold Miners ETF fiel kürzlich auf den tiefsten Stand seit November 2008 und lieferte charttechnisch ein klassisches Verkaufssignal. Ob Gold und somit auch die Gold-Aktien von einer möglicherweise bevorstehenden deutlicheren Korrektur an den heiß gelaufenen Aktienmärkten profitieren, ist vollkommen offen. Zumindest die spekulativen Finanzanleger bleiben bei Gold weiter auf dem Rückzug. Am vergangenen Freitag verzeichneten die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs den 18. Handelstag in Folge Abflüsse. Inzwischen sind die Bestände auf den tiefsten Stand seit Februar 2010 gefallen. Aber auch an den Terminmärkten hält der Druck auf die Feinunze an. In der Woche zum 3. Dezember sanken nach Angaben der Commerzbank die Netto-Long-Positionen die fünfte Woche in Folge. Mit 9,9 Tsd. Kontrakten befinden sie sich auf dem niedrigsten Niveau seit Beginn der Datenreihe Mitte 2006.