Euro, Franken, Yen – Chartanalyse zeigt Potenziale
Während die Aktienmärkte weiterhin auf der Suche nach Orientierung sind, fällt das Bild an den Devisenmärkten deutlich klarer aus. Bestes Beispiel ist der Euro gegenüber dem Dollar. Aber auch in anderen Währungspaaren wird es nun spannend. Innerhalb von gut einer Woche kletterte die Gemeinschaftswährung von 1,36 bis an das Jahreshoch bei 1,38 Dollar. Ein steiler Anstieg, der zunächst bei vielen Anlegern wohl Befürchtungen vor einem Doppel-Top hervorrufen könnte, zumal der weitere Weg Richtung Norden nun deutlich schwerer fallen dürfte. Franz-Georg Wenner schaut sich die Charts von Euro, Dollar und Co. genau an und hat interessante Analysen erstellt.
High-Noon beim Euro zum Dollar: Um den Bereich von 1,39 Dollar verläuft eine seit Juli 2008 bestehende Abwärtstrendlinie, die zusammen mit einer durch Parallelprojektion an den 2008er- und 2010er-Tiefs gespiegelte Trendlinie eine langfristige Abwärtsflagge aufweist. Die Ausgangslage ist somit klar: Sollte der Euro weiter Aufwerten und über 1,40 Dollar steigen, eröffnet sich aus der Formation kräftiges Potential auf der Oberseite.
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Technisch wäre dies ein deutliches Kaufsignal, allerdings reicht es nicht aus, nur den Chart zu beachten. Denn die EZB würde einer solchen Entwicklung nicht tatenlos zusehen. In den vergangenen Wochen war durchgesickert, dass Notenbank-Chef Mario Draghi einen Eurokurs von über 1,30 Dollar angeblich als schädlich für die Wettbewerbsfähigkeit der Eurozonen-Länder in Südeuropa bezeichnet. Einige Kritiker weisen bereits darauf hin, dass der zuletzt stärkere Euro die mühsam erkämpften Reformerfolge zunichte macht und fordern daher ein stärkeres Eingreifen der EZB. Zwischenfazit: Sollte der Euro über die psychologisch wichtige Marke von 1,40 Dollar steigen, hellen sich zwar die charttechnischen Aussichten deutlich auf. Zugleich dürften aber auch verbale Attacken durch zahlreiche EZB-Mitglieder deutlicher schärfer werden. Heute spricht EZB-Präsident Draghi vor dem Europa-Parlament, Hinweise auf das weitere Vorgehen der Notenbank sind durchaus möglich.