Gold
Goldpreis hat wieder Potenzial – Risiko bleibt die US-Notenbank - Seite 2
Weltweite Konjunkturbelebung noch keine ausgemachte Sache
China enttäuschte gestern mit einem Einkaufsmanagerindex wieder unter der Expansionsschwelle von 50 Punkten, so schlecht wie seit sechs Monaten nicht mehr. Das
schürte wieder Sorgen, die Weltwirtschaft könnte ohne Chinas Wachstumsmotor auch nicht so recht auf die Beine kommen wie noch vor einigen Tagen erhofft. Der US-Einkaufsmanagerindex PMI sowie
schwache Arbeitsmarktdaten aus den USA stimmten in diesen Konjunkturpessimismus mit ein. Nun sind die Augen wieder auf die US-Notenbank und die Sitzung am kommenden Mittwoch gerichtet. Hier liegt
aktuell das größte Risiko für den Goldpreis. Hält die Notenbank an ihrem im Dezember eingeschlagenen Kurs fest und reduziert die monatlichen Anleihekäufe weiter, wäre der kurzfristige Aufwärtstrend
des Goldes wieder in Gefahr. Steigende Zinsen der US-Staatsanleihen und ein starker US-Dollar wären die Folge, was wiederum auf den Preisen für alle Edelmetalle lastet. Hält die Federal Reserve
dagegen still und belässt es vorerst bei monatlich 75 Milliarden US-Dollar, wäre dies positiv für den Goldpreis. Die Chancen dafür stehen nach den letzten Konjunkturdaten nicht schlecht. Insgesamt
aber wird auch 2014 kein leichtes Jahr für die Fans des Edelmetalls. Eine im Jahresverlauf zunehmend restriktivere Haltung der US-Notenbank wäre Gift für Gold.
Das Interesse der Investoren am Gold kommt wieder zurück
Der positive Jahresstart lockt zurzeit zunehmend Spekulanten wieder in den Markt, eine in 2013 zuletzt fehlende Entwicklung. An der COMEX verzeichnete die spekulative Nachfrage nach Gold seit vier aufeinander folgenden Wochen einen Anstieg. Das Vertrauen von Fonds, Banken und Vermögensverwaltern steigt wieder. Mit 44.013 Kontrakten (Netto-Größe) setzen institutionelle Spekulanten aktuell auf einen weiter steigenden Goldpreis und verdoppelten damit nahezu ihre Position (netto) im Vergleich zum Tief im Dezember.
Auch bei den Fondsinvestoren kommt das Interesse am Gold langsam wieder zurück. Letzten Freitag verbuchte der größte Gold Trust, der SPDR GLD mit 7,48 Tonnen Gold den größten täglichen Zufluss seit Oktober 2012. Aktuell hält der Fund 790,46 Tonnen, im Hoch notierte das Volumen in 2012 bei 1340,52 Tonnen. Aber der Abwärtstrend scheint gestoppt.
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Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de
Um Niall Delventhal zu kontaktieren, sende man eine E-Mail an ndelventhal@fxcm.de
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