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     1090  0 Kommentare Paul Volcker lässt grüßen; Gold und Yen profitieren als “Safe Haven”

    Marktkommentar: Paul Volcker lässt grüßen[hr]

    • Nach Brasilien, Indonesien und Indien erhöht nun auch die Türkei drastisch ihre Leitzinsen von 4,5% auf 10% (Südafrika folgt heute). Alle genannten Länder weisen hohe Leistungsbilanzdefizite auf und sind auf ausländisches Kapital angewiesen, um die Wirtschaft am Laufen zu halten. Die Kapitalflucht, die seit Mai letzten Jahres durch die Ankündigung der US-Notenbank ausgelöst wurde, hat massiven Währungsfall und galoppierende Inflation (durch stark steigende Importpreise) hervorgerufen. Damit wurden soziale Spannungen in der Bevölkerung erhöht und die Rückzahlung von Krediten, die in ausländischer Währung denominniert sind (mehrheitlich US Dollar), erschwert. Die Leitzinserhöhungen adressieren diese beiden Umstände und dürften zu einer Umkehr/Stabilisierung der Währungen führen und die Inflation abkühlen lassen, bzw. eine disinflationäre Phase einläuten. Die Türkische Lira konnte sich seit den Tiefstständen gegenüber dem USD um fast 10% erholen. Auch die Indische Rupie konnte sich stabilisieren. Beispielsweise plant die Indische Notenbank die Inflation von derzeit etwa 10% auf 6% in 2016 zu senken. Im Erfolgsfall würde mittel- und langfristig der inländische Konsum gestärkt und ausländische Investoren aufgrund der verbesserten Rahmenbedingungen zurückkehren. Kurzfristig bedeutet ein stark anziehendes Leitzinsniveau aber eine Abkühlung der Wirtschaft, die auch eine Rezession herbeiführen kann. Ein Beispiel wären die USA. Zu Beginn der 1980er Jahre herrschte immer noch eine starke Inflation und der damalige US-Notenbankpräsident Paul Volcker erhöhte den Leitzins auf 20%. Die Inflation wich einer disinflationären Phase, die bis heute anhält. Die Nebenwirkung war die Rezession von 1981/82. Erst danach setzte ein neuer säkulerer Bullenmarkt ein. Demnach wäre es also noch zu früh in die Emerging Markets zurückzukehren. Die kurzfristigen Effekte der neuen Geldpolitik sollten genau beobachtet werden. Ohnehin ist beispielsweise eine Bodenbildung an der türkischen Börse noch nicht abgeschlossen. Der ISE 100 Index befindet sich seit Mai 2013 in einem intakten Abwärtstrend (siehe Chart des Tages).
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    Chart des Tages: ISE 100 Index immer noch im intakten Abwärtstrend[hr]

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    Jörg Rohmann
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    Jörg Rohmann verfügt über eine langjährige Berufserfahrung in Makro- und Technischer Analyse der Finanzmärkte. Tradern und Anlegern wurde er als Chefanalyst bei Alpari Deutschland bekannt. Er ist ein Generalist mit Tiefgang, der alle Anlageklassen rund um den Globus analysiert. Dabei widmet er sich insbesondere Trading- und Investmentideen abseits des Mainstreams. Weitere Analysen und Informationen unter: www.armoredhorse.com.
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    Verfasst von 2Jörg Rohmann
    Paul Volcker lässt grüßen; Gold und Yen profitieren als “Safe Haven” Marktkommentar: Paul Volcker lässt grüßen[hr] Nach Brasilien, Indonesien und Indien erhöht nun auch die Türkei drastisch ihre Leitzinsen von 4,5% auf 10% (Südafrika folgt heute). Alle genannten Länder weisen hohe Leistungsbilanzdefizite …