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     1530  0 Kommentare Die Fed macht Alarm - Seite 2

    Dass sich die Konjunktur zusehends abschwächt, deuten auch die Aufträge für langlebige Gebrauchsgüter an. Sie waren im Dezember um 4,3 Prozent gegenüber dem Vormonat eingebrochen. Analysten hatten einen Anstieg von 1,8 Prozent prognostiziert. Wie der Rentenmarkt die Konjunkturentwicklung einschätzt zeigen die Zinsen unmissverständlich an: Die Zinsen für zehnjährige Anleihen liegen heute mit 2,66 Prozent deutlich unter den 2,89 Prozent vom 18. Dezember als die Fed die erste Kürzung der Anleihenkäufe angekündigt hat.

    S&P 500

    S&P500

    Erheblicher Gegenwind droht der Konjunktur auch von der Gesundheitsreform von Barack Obama. Einerseits müssen viele Amerikaner, die bisher keine Versicherung hatten, weil sie sich keine leisten konnten, nun eine abschließen. Damit fehlt ihnen Geld für den Konsum. Zudem müssen viele Amerikaner plötzlich deutlich höhere Beiträge zahlen, weil die Versicherungen Verträge gekündigt haben, die sich für die Versicherer nicht gerechnet haben. Auch das Geld fehlt den Versicherten für den Konsum.

    Eine stärkere Korrektur am Aktienmarkt würde auf die Stimmung der Verbraucher schlagen und dazu führen, dass sie weniger konsumieren. Allerdings dürfte dieser Effekt deutlich geringer sein als viele Volkswirte erwarten, weil zehn Prozent der Amerikaner 80 Prozent aller Aktien besitzen. Der „normale“ Amerikaner wäre von einem Rückschlag beim S&P 500 daher nicht so sehr betroffen. Anleger, die sich am US-Aktienmarkt absichern wollen, können S&P 500-Puts erwerben, die zudem von einer steigenden Volatilität profitieren, sollte die Korrektur weitergehen. Das Papier mit der WKN GT6Z6U eignet sich wegen der kurzen Laufzeit bis März 2014 nur für eine kurzfristige Absicherung. Wie die Absicherung funktioniert, können Sie hier noch einmal nachlesen.

    Turbulenzen dürften erst einmal anhalten

    Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sich die Turbulenzen am Währungsmarkt verschärfen und die Zinsen für US-Anleihen weiter sinken. Der Rückgang macht großen Sinn, bedeutet doch eine Abwertung der Währungen von türkischer Lira, über den brasilianischen Real, den südafrikanischen Rand und den russischen Rubel bis zum argentinischen Peso, dass die dortigen Verbraucher weniger ausländische Produkte kaufen können, weil sie deutlich teurer werden. Das bremst die Geschäfte der Multis aus den USA.

    Janet Yellen, die ihr Amt als Nachfolgerin von Ben Bernanke am 1. Februar antritt, hat nun zwei Möglichkeiten: Entweder sie treibt die Kürzung des Anleihenkaufprogramms weiter voran. Bei einer Beruhigung an der Währungsfront würde das steigende Zinsen bedeuten. Das würde den Aktienmarkt erheblich belasten und auch die Konjunktur. Oder Yellen reagiert auf die Abschwächung der Konjunktur und fährt das Programm möglicherweise wieder hoch. Die Wahrscheinlichkeit hierfür ist viel größer als die erste Variante. In dem Umfeld sollten die Aktien noch einen weiteren Anlauf nach oben machen. Jedenfalls hat Goldman Sachs die Prognose für das US-Wirtschaftswachstum für das erste Quartal gleich nach der Vorlage der Zahlen für das vierte Quartal gesenkt.


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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Die Fed macht Alarm - Seite 2 Die Kursrückschläge am Aktienmarkt rund um den Globus werden heftiger, dafür haben Anleger einen Markt wiederentdeckt: US-Anleihen, wo im vergangenen Jahr die Kurse deutlich gesunken beziehungsweise die Renditen kräftig gestiegen sind.