Die Fed macht Alarm
Die Kursrückschläge am Aktienmarkt rund um den Globus werden heftiger, dafür haben Anleger einen Markt wiederentdeckt: US-Anleihen, wo im vergangenen Jahr die Kurse deutlich gesunken beziehungsweise die Renditen kräftig gestiegen sind. Der Anleihenmarkt sendet damit ernste Warnsignale. Die sinkenden Zinsen kommen für viele Investoren sehr überraschend, waren sie doch davon ausgegangen, dass die Fed in den nächsten Monaten ihr Anleihenkaufprogramm weiter zurückfahren wird. Das würde für steigende Zinsen sorgen. Die Entwicklung der vergangenen Wochen könnte die Fed zum Umdenken bewegen. Denn weitere Kürzungen der Anleihenkäufe sind nicht nur Gift für die Aktienmärkte, sondern auch für die wirtschaftliche Entwicklung in vielen Staaten, insbesondere Emerging Markets.
Es braut sich was zusammen
Hohe Volatilität am US-Aktienmarkt: Nachdem der S&P 500 am Mittwoch wegen der Turbulenzen am Währungsmarkt noch kräftig unter Druck war, legte der Index am Donnerstag deutlich zu. Heute droht es wieder abwärts zu gehen. Grund hierfür ist erneut die Erholung des Yen gegenüber dem Dollar. Nachdem sich Investoren in den vergangenen Monaten stark im ständig schwächer werdenden Yen verschuldet und das Geld in US- und europäische Aktien gesteckt hatten, läuft der Trade heute in die entgegengesetzte Richtung. Denn wegen des steigenden Yens machen Investoren in den USA und Europa Währungsverluste.
Dollar Yen
Hingegen dürften viele Investoren weiter auf schwache US-Konjunkturdaten hoffen, nach dem Motto: „Schlechte News sind gute News“. Schlechte Daten von der Konjunkturfront sind gute News für den Aktienmarkt, denn sie lassen darauf hoffen, dass die Fed bei der Kürzung ihres Anleihenkaufprogramms in den nächsten Monaten möglicherweise etwas vorsichtiger vorgehen wird.
US-Daten schwächeln weiter
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Darauf lässt sich nach den gestrigen US-Konjunkturdaten hoffen. Die anstehenden Häuserverkäufe sind im Dezember um 8,7 Prozent gegenüber dem Vormonat eingebrochen. Das war der stärkste Rückgang seit April 2010. Die Erklärung, es habe hauptsächlich am schlechten Wetter gelegen, überzeugt überhaupt nicht. Vielmehr fallen die anstehenden Häuserverkäufe ebenso seit Monaten wie die Verkäufe bestehender oder neuer Häuser. Das liegt an zwei Effekten: Einerseits steigen die Häuserpreise derzeit um rund zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Andererseits waren die Hypothekenzinsen bis Ende 2013 gestiegen. Deswegen kommen die potenziellen Hauskäufer gleich von zwei Seiten stark unter Druck. Deswegen ist die Erholung des Häusermarkts am Ende des dritten Quartals ausgelaufen. Die anstehenden Häuserverkäufe lagen im Dezember um 6,1 Prozent unter dem Vorjahr, nachdem sie im Oktober um 2,7 Prozent und im November um 4,4 Prozent unter dem Vorjahr gelegen waren. Weil die Erholung des Häusermarkts zu Ende geht, fehlt der Wirtschaft im neuen Jahr der wichtigste Antriebsmotor.