EUR/USD
EUR/USD: nötiger Vertrauensbeweis der EZB bearish für den Euro zum US-Dollar - Seite 2
Eher könnte die EZB mit einer innovativen Lösung aufwarten. In Davos machte Draghi den Vorschlag, dass die EZB private Kreditpakete (bestehend sowohl aus Unternehmens- als auch Verbraucherkrediten) von Banken kauft, um diese zu einer lockereren Kreditvergabe zu bewegen.Herausgestellt wurde in der jüngeren Vergangenheit das sinkende Kreditvolumen im Privaten Sektor, ein Hauptgrund für die Konjunkturschwäche in der Eurozone.
Als weitere Alternative stünde ein zu LTROs sehr ähnliches Programm, welchem sich die BoE in 2012 / 2013 bediente namens „FLS“ (Funding for Lending Scheme), welches allerdings einerseits sehr ähnlich zu LTROs ist und desweiteren aufgrund der Inhomogenität der Euro-Zone im Vergleich zum Vereinigten Königreich in seiner Nachhaltigkeit im Bezug auf positive Effekte für die europäische Konjunktur bezweifelt werden darf.
Aber egal in welcher Form quantitative Maßnahmen kommuniziert werden, eine Beschleunigung der Abwärtsbewegung in Richtung 1,3400, mit Bruch gar in Richtung der November-Tiefs um 1,3300 ist bei einem Unterschrieten der 1,3500er Marke zu erwarten.
Einzig eine weiter patt-stehende EZB wäre in der Lage den Euro zu stabilisieren. Aber die Schlinge zieht sich mehr und mehr zu und mit Deutschland nun ebenfalls in Bedrängnis geratend, erachte ich diese Option als sehr unwahrscheinlich.
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Zudem sollte man nicht vergessen: die stetig fallenden Zinsen spanischer und italienischer Bonds illustrieren vor allem eines: die Marktteilnehmer vertrauen der EZB, dass sie im Falle von Verwerfungen einspringt und strauchelnde EU-Mitglieder stabilisiert. Hält sich die EZB weiter zurück mt geldpolitischen Stimuli, kann dieses Vertrauen auch mal schnell bröckeln. Und auch hieraus resultiert Verkaufs-Potential für den Euro. Die Situation scheint eine klassische Lose-lose-Situation zu sein.
Als zusätzlicher Katalysator kann dann zum Ende der Woche der US-Arbeitsmarkt mit den Non Farm Payrolls fungieren. Sollte sich hier eine weitere Aufhellung zeigen und die Arbeitslosenquote weiter nachgeben, besteht die Möglichkeit, dass der US-Dollar infolgedessen angesteuert wird.
Quelle: DailyFX Wirtschaftsdatenkalender
Erst ein Rücklauf über das ktuelle Jahreshoch bei 1,3740 USD wäre für den Euro zum US-Dollar bullish zu werten, ist aber ausgehend von der aktuellen Situation als unwahrscheinlich zu erachten.