Schwacher Ausblick, hohe Margen
Sehr verehrte Leserinnen und Leser,
die Quartalsberichtssaison in den USA neigt sich ihrem Ende zu. Von den 500 Unternehmen im S&P 500 haben 440 oder 88 % ihre Zahlen vorgelegt. Damit lässt sich bereits eine aussagekräftige Bilanz ziehen. Diese fällt durchaus im Rahmen des Normalen aus. Die Perspektive, die sich daraus ergibt, ist dennoch ernüchternd und setzt damit negative fundamentale Zeichen für die Aktienmärkte.
Überraschend. Normal.
Das letzte Quartal des Jahres 2013 verlief also aus Sicht der Anleger mit Blick auf die Unternehmensdaten sowohl überraschend als auch normal. Damit unterscheidet sich diese Berichtssaison faktisch nicht von ihren Vorgängern. Dennoch hinterlässt sie wie die Ergebnisse der vorangegangenen Quartale ein zwiespältiges Gefühl.
Zu den Details: Normal verlief die jüngste Berichtssaison im Hinblick auf typische Kennziffern. So konnten bislang rund 65 % der Unternehmen die Gewinnerwartungen der Analysten um durchschnittlich 2,4 % übertreffen. Das entspricht etwa den historischen Durchschnittswerten von 66% bzw. 3%.
Allerdings sollten wir dabei nicht vergessen, dass die Erwartungen der Analysten, die als Vergleichsmaßstab dienen, vor und während der laufenden Berichtssaison permanent nach unten korrigiert wurden. Außerdem war das vierte Quartal 2012 als Vergleichsbasis, außergewöhnlich schwach. Sie erinnern sich sicherlich: Damals drohte die sogenannte Fiskalklippe am bevorstehenden Jahreswechsel. Die damit einhergehende Unsicherheit ließ Bürger und Unternehmen zurückhaltend bei ihren Einkäufen und Investitionen werden. Das drückte Ende 2012 Umsätze und Gewinne natürlich besonders kräftig.
„Starke“ Gewinne, schwache Umsätze
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Eine schwache Vorgabe aus dem Schlussquartal von 2012 zu übertreffen, fällt aber nicht schwer. So verwundert es denn auch nicht, dass die Unternehmen im vierten Quartal 2013 ein durchschnittliches Gewinnwachstum von mehr als 10 % schafften, während im Durchschnitt der vergangenen vier Quartale nur 3,4 % erreicht wurden. Eher enttäuschend war dagegen die Umsatzentwicklung, die nur auf ein mageres Plus von nur 0,9 % kam. Aber immerhin: Sowohl beim Gewinn als auch beim Umsatz wurden in absoluten Zahlen, also in US-Dollar, neue Rekordmarken erreicht.