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     946  0 Kommentare Egbert Prior: Fresenius setzt sich neue Wachstumsziele

    Sell on good news. Trotz glänzender Zahlen stürzte die Aktie am Dienstag um etwa 10% ab. Der aktuelle Kurs, 108 Euro, bedeutet aber immer noch mehr als eine Verdoppelung gegenüber der Aufnahme in unser Musterdepot. In den letzten 20 Jahren ist die Notiz sogar um mehr als Faktor 20 explodiert. Hintergrund ist eine aggressive Expansionsstrategie mit zahlreichen spektakulären Übernahmen. Letztes Jahr hatte sich der 1912 gegründete Traditionskonzern für gut 3 Milliarden Euro große Teile der Krankenhauskette Rhön-Klinikum einverleibt. Der Gesundheitskonzern profitiert von zwei Megatrends: Die Bewohner der Industrieländer werden immer älter und damit kränker. Außerdem steigt der Wohlstand in den bevölkerungsreichen Schwellenländern und damit die Nachfrage nach medizinischen Leistungen. 2013 hat Fresenis erstmals mehr als 1 Milliarde Euro verdient. Der Gewinn stieg um 14% auf 1.051 Millionen und damit überproportional zum Umsatz, der um 8% auf gut 20 Milliarden zulegte. Aktionäre können sich auf die 21. Dividendenerhöhung in Folge einstellen! Geplant ist ein Anstieg der Ausschüttung von 1,10 Euro auf 1,25 Euro je Anteilsschein. Für 2014 stellt Vorstandschef Ulf Mark Schneider weitere Rekordmarken in Aussicht. Der Umsatz soll zwischen 12 und 15% klettern, der Gewinn allerdings nur unterproportional zwischen 2 und 5%. Grund: Der Ertrag der ebenfalls im DAX notierten Tochter Fresenius Medical Care leidet in den USA, dem wichtigsten Markt, unter niedrigeren Kostenerstattungen für Dialysepatienten. Diese Delle dürfte im Gesamtkonzern aber schnell wieder ausgebügelt sein. CEO Schneider nimmt längerfristig sehr ehrgeizige Ziele ins Visier. Bis 2017 will das Unternehmen mit Sitz in Bad Homburg Umsatz und Gewinn jeweils um etwa 50% auf 30 Milliarden bzw. bis zu 1,5 Milliarden steigern. Der Wachstumshunger hinterläßt in der Bilanz Spuren. Per Saldo türmen sich rund 12 Milliarden Schulden. Mit etwa 41% befindet sich die Eigenkapitalquote aber noch im grünen Bereich. Der Gesundheitskonzern betreibt vier Sparten. Die mit Abstand wichtigste Tochtergesellschaft ist die auf Dialyse spezialisierte Fresenius Medical Care (15 Milliarden Umsatz, 1,1 Milliarden Nettogewinn). Es folgt Fresenius Kabi, die zuletzt mit Infusionstherapien rund 5 Milliarden umsetzte und knapp 500 Millionen verdiente. Helios ist der größte Klinikbetreiber in Deutschland (3,4 Milliarden Erlöse, 275 Millionen Profit). Last but not least Fresenius Vamed, ein Projektentwickler für Krankenhäuser (1 Milliarde Umsatz, 37 Millionen Gewinn). Klar zu erkennen, daß das Geschäft mit der Blutwäsche die mit Abstand höchsten Margen abwirft, während der Krankenhausbereich weit hinterher hinkt. Hier schlummert noch beträchtliches Potential. Mit einem KGV (2014) von schätzungsweise 17 erscheint die Bewertung optisch nicht ganz billig. Durch das kräftige Wachstum relativiert sich die Betrachtung. In der letzten Dekade hat Fresenius den Gewinn je Aktie durchschnittlich um 22% p.a. steigern können. Wir rechnen mit einer Fortsetzung des Expansionskurses. Die Aktie bleibt daher für uns ein klarer Kauf.





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    Egbert Prior
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    Egbert Prior: Fresenius setzt sich neue Wachstumsziele Sell on good news. Trotz glänzender Zahlen stürzte die Aktie am Dienstag um etwa 10% ab. Der aktuelle Kurs, 108 Euro, bedeutet aber immer noch mehr als eine Verdoppelung gegenüber der Aufnahme in unser Musterdepot. In den letzten 20 Jahren ist …

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