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Mehr Skeptiker bitte
Niemand macht so spektakuläre Prognosen wie Albert Edwards, der Stratege von Société Générale. Der S & P-500-Index wird auf 450 Punkte fallen? Zehnjährige US-Staatsanleihen werden weniger als ein Prozent Rendite bringen? Klingt extrem, doch Edwards glaubt daran. Die Realität ist davon weit entfernt. Der wichtigste Aktienindex der USA notiert bei über 1800 Punkten, und zehnjährige US-Treasuries rentieren mit rund drei Prozent.
Doch so falsch seine Prognosen sein mögen, Edwards legt stets den Finger in die Wunde. Solche Leute benötigt die Börse. Banker und Produktanbieter, die sich als Optimisten ausgeben, gibt es schon genug. Oder wie viele Fondsmanager würden öffentlich einräumen, dass die Firmengewinne eher stagnieren als steigen werden? Einer von zehn? Vermutlich weniger.
Kaufchance in den Schwellenländern
Aktuell warnt Edwards, dass die Probleme der Schwellenländer auf die Industrieländer überschwappen könnten. An eine Abkopplung von Europa und den USA glaubt er nicht, auch wenn dies derzeit propagiert werde. „Abkopplung ist das gefährlichste einzelne Wort an der Börse“, sagt er, nur vergleichbar mit den vier Wörten „diesmal ist alles anders“.
Die Krise der Schwellenländer — an der es nichts zu deuteln gibt — öffnet Anlegern mit langem Atem aber Kaufchancen. In €uro fondsxpress stellen wir daher den Schwellenländer-Nebenwerte-Fonds von Aviva Investors vor sowie einen BRIC-losen Indexfonds von Lyxor ETF. Lesenswert ist auch das Interview mit Markus Steinbeis. Der Cheffondsmanager von Huber, Reuss & Kollegen entkräftet darin die neue Angst vor der Deflation.
Ein erholsames Wochenende wünscht Ihnen
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Ralf Ferken, Redakteur