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    Fonds  1586  0 Kommentare „Pure Zockerei“ in Russland-Fonds

    18. März 2014. (FRANKFURT) Börse Frankfurt. Die internationalen Meinungsverschiedenheiten um die politischen Machtverhältnisse in und um die Ukraine bringen Verunsicherung in die Finanzmärkte. „Das sorgt für kräftige Kursschwankungen und hohe Umsätze auch im Fondshandel - vor allem vergangene Woche, als der DAX zeitweise unter die 9.000er Marke gefallen war“, meldet Frank Wöllnitz von der ICF AG.

    Ähnliche Entwicklungen beobachtet auch Andreas Kehnen von der Baader Bank: „Gegen Ende der Woche waren Anleger richtig nervös, mittlerweile hat es sich wieder etwas beruhigt. Je nach Nachrichtenlage wechselt die Handelsrichtung.“

    Weniger Risiko durch breite Streuung

    Trotz zuletzt starker Verkäufe ist die Grundstimmung nach Einschätzung von Kehnen aber weiterhin positiv. „Das liegt wohl nicht zuletzt daran, dass es immer noch keine wirkliche Anlagealternative gibt. Aktien bieten angesichts niedriger Zinsen einfach die besten Renditen“, erläutert der Spezialist und berichtet von anhaltender Nachfrage nach Körben mit internationalen Dividendentiteln. So werde im aktuellen Umfeld etwa der BL-Equities Dividend von Banque de Luxembourg Investments (WKN A0MWCV) gerne gekauft, genauso wie der M&G Global Dividend (WKN A0Q349).

    Laut ICF sind aktuell zudem sehr breit aufgestellte Portfolios beliebt, wie etwa der Leonardo UI (WKN A0MYG1) – ein Dachfonds aus gemischten Fonds. „Das ist so zu sagen eine Mischung aus Gemischtem – viel breiter kann man sich ja eigentlich gar nicht mehr aufstellen. Das deutet schon auf Risikominimierung hin“, kommentiert Wöllnitz. Ebenso beliebt wie der Dachfonds sind nach Auskunft des Spezialisten auch einzelne international aufgestellte Mischfonds, wie etwa der M&G Optimal Income Fund (WKN A0MND8) oder der relativ neue PRISMA Aktiv UI (WKN A1W9A7).

    Heimische Aktienfonds hingegen kommen angesichts der jüngsten Kursverluste in DAX und Euro Stoxx 50 hingegen unter die Räder. „Wenn der DAX in die Knie geht, wirkt sich das auf Körbe mit heimischen Aktien gleich negativ aus“, erklärt Kehnen und meldet etwa für den DWS Deutschland (WKN 849096), den DWS Aktienstrategie Deutschland (WKN 976986) sowie den DWS TRC Deutschland DWS08N) fast ausschließlich Abflüsse.

    Auf der Welle schwimmen

    Bei Fonds mit russischen Aktien drückt sich die gestiegene Unsicherheit vor allem in kurzfristig orientierten Spekulationsgeschäften aus, wie Wöllnitz anmerkt. „Die russischen Aktienfonds bewegen sich im Grunde ähnlich wie die heimischen Portfolios, allerdings mit einem Hebel. Da sind auch keine ‚normalen’ Anleger mehr dabei, es ist die pure Zockerei.“ So beobachtet der Spezialist etwa im DWS Russia (WKN 939855) ein turbulentes Auf und Ab. „Anleger schwimmen auf einer Welle mit und hoffen, die richtigen Ein- und Ausstiegspunkte zu erwischen. Unter dem Strich halten sich Käufe und Verkäufe in etwa die Waage“, meldet Wöllnitz. Im UBS (Lux) ES Russia (USD) (WKN A0J24F) überwiege zwar eindeutig die Abgabeseite. Wöllnitz merkt jedoch an, dass dafür wenige große Orders in der vergangenen Woche ausschlaggebend gewesen seien.

    Nicht minder turbulent geht es auch in Biotechfonds zu, die sich in den vergangenen Wochen großer Beliebtheit unter Anlegern erfreut und stets die vorderen Plätze der Handelsstatistiken belegt hatten. „Aktuell gehen Körbe wie der DWS Biotech (WKN 976997) dank kräftiger Spekulationen ständig mit dem Markt hoch und runter. Dabei ist das Käufer-Verkäufer-Verhältnis unter dem Strich eher ausgeglichen“, weiß Wöllnitz.

    Raus aus Schwellenländerfonds

    Portfolios mit asiatischen Aktien sowie international aufgestellte Schellenländerfonds sind laut Kehnen aktuell eher unbeliebt – sowohl bei langfristig orientierten Anlegern als auch bei Spekulanten. Der Spezialist meldet einen klaren Abgabeüberhang sowohl in den breiten Aberdeen Global Emerging Markets Sm Cos (WKN A0MQN4) und DWS Emerging Markets Typ O (WKN 977301) sowie in dem auf chinesische Titel spezialisierten FF – China Focus (WKN A0M94A). Neben der politischen Krise in der Ukraine sehen Marktbeobachter unter anderem Sorgen um das chinesische Wirtschaftswachstum als einen der größten Belastungsfaktoren für die Aktienmärkte.

    Dass das Gold in turbulenten Zeiten von seinem Ruf als Krisenwährung profitiert, kommt den Minenfonds zu gute, wie Kehnen beobachtet. Rege gekauft wird nach Auskunft des Spezialisten etwa der BGF World Gold Fund (WKN 974119), während das Käufer-Verkäufer-Verhältnis im ebenfalls stark gehandelten Earth Gold Fund UI (WKN A0Q2SD) tendenziell ausgeglichen sei. 

    von Karoline Kopp, Deutsche Börse AG

    © 18. März 2014




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