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    Baader Bond Markets  906  0 Kommentare "Krim-Krise: Anleger setzen auf Sieg der Realpolitik"


    Ein Handelskonflikt dürfte Russland mehr wehtun als dem Westen.

    20. März. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Russland annektiert die Krim, Wladimir Putin mimt den starken Maxe, die EU und die Ukraine protestieren, und die USA drohen mit weiteren Sanktionen. Die Reaktionen erfolgen fast reflexartig, so als wäre der Kalte Krieg nie beendet worden. Dabei haben beide Seiten viel zu verlieren.
     
    Es sind die Russen selbst, die ernsthafte wirtschaftliche Schwierigkeiten einräumen – Schwierigkeiten, die sich durch mögliche Sanktionen des Westens zu einer Rezession ausweiten könnten. Der Preis, den Moskau bei einer Eskalation der Krim-Krise zu zahlen hätte, wäre also ein hoher. Die bisherigen Probleme verdeutlicht schon die Kursentwicklung des Rubels, der innerhalb der vergangenen drei Monate rund 14 Prozent seines Werts gegenüber dem Euro verloren hat. Aber infolge der Spannungen zwischen Ost und West wäre auch ein Währungskrieg als Form des modernen Kalten Krieges möglich. Denn bereits Anfang März hat ein Putin-Berater den USA gedroht. Würden die USA Sanktionen gegen Russland verhängen, so Sergej Glasjew, könnte Moskau gezwungen sein, den Dollar als Reservewährung fallen zu lassen und sich zu weigern, Darlehen an US-Banken zurückzuzahlen. Dies könnte die Geburtsstunde eines eigenen Verrechnungssystems mit Partnern im Osten und Süden werden, so Glasjew weiter. Ein Profiteur von einer solchen Neuorientierung wäre nach Meinung des Vorsitzenden des Ost-Ausschusses, Eckhard Cordes, eindeutig China. Ein Schreckensszenario für die deutsche Wirtschaft, das niemand will.
     
    Auch nicht die deutschen Banken, die in Russland ausstehende Forderungen von 17 Milliarden Euro in den Büchern haben. Hiesige Unternehmen haben dort 20 Milliarden Euro investiert, Russland steht mit einem Volumen von 76 Milliarden Euro auf Rang elf der deutschen Handelspartner. Geliefert werden unsererseits vor allem alternativlose Industrieprodukte. Die Russen hingegen, die mit Gas und Öl täglich 100 Millionen US-Dollar einnehmen, haben fast nur Rohstoffe zu bieten. Somit gehen Experten davon aus, dass ein Handelskonflikt Russland mehr wehtun wird als dem Westen.

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    Baader Bond Markets "Krim-Krise: Anleger setzen auf Sieg der Realpolitik" Stopp „Allen Drohungen zum Trotz: Investoren deuten die Signale aus dem Kreml so, als habe Russland kein Interesse an einer Eskalation des Konflikts.“ Ein Handelskonflikt dürfte Russland mehr wehtun als dem Westen. 20. …