Porsche strotzt vor Kraft
Dem Volkswagen-Konzern bereitet die Tochter Porsche große Freude – fast immer. Denn bei der Luxusversion des 911er sind jüngst drei Fahrzeuge abgebrannt, den Fehler hat man mittlerweile aber identifiziert. Daher heißt es für 785 Fahrzeuge des Modelljahres 2014 – Generation 991 – zurück in die Werkstatt und einmal Motorwechsel bitte. Doch auch das wird man in Zuffenhausen verkraften, läuft es doch ansonsten prima und treiben vor allem die SUVs für Hausfrauen, Yuppies, Jungmanager, Werbechefs und manchmal sogar Geländefans den Umsatz. Porsche könnte bereits 2014 die Marke von 200.000 Fahrzeugen knacken, darunter sind dann natürlich auch noch reichlich Porsche-Fahrzeuge wie man sie früher kannte – 911er eben in reinrassiger Form. Für Euphorie sorgt aber vor allem das neue Zugpferd des Konzerns, der Macan. Er wird das Geschäft des Sportwagenbauers erheblich durcheinanderwirbeln. Ab dem 5. April steht der Porsche Macan in Deutschland in den Showrooms: Das neue Modell erfreut sich einer prächtigen Nachfrage. Noch ehe eine erste Probefahrt gemacht werden konnte, hat der Konzern bereits 40 000 Vorbestellungen in der Tasche.
Leipzig dankt Porsche und Porsche dankt Leipzig
Das ist fast ein Viertel der gesamten 2013er-Fahrzeugproduktion von Porsche. Der kleine Bruder des Cayenne ist um ein Viertel günstiger als der SUV. Der Macan wird in der neuen Macan-Fabrik in Leipzig produziert. Der SUV ist das dritte Modell, dasdort vom Band rollt. In Leipzig wurden bisher der Cayenne und der Viersitzer Panamera gefertigt. „Wir übertragen die Porsche-Gene auf ein neues Segment“, sagte Vorstandschef Matthias Müller bei der Werkseröffnung Mitte Februar. „Ein ähnlicher DNA-Transfer ist uns beim Cayenne und beim Panamera schon gelungen.“ Etwaige Sorgen, die Marke verliere durch ein zu hohes Absatzvolumen ihr exklusives Image,teilt Müller nicht. „Porsche wird ein sehr exklusiver Anbieter bleiben.“Wenn die Nachfrage des Macan weiter zunimmt, möchte der Konzern die Jahresproduktion des Modells von 50.000 auf bis zu 80.000 Fahrzeuge erhöhen.
SUVs erobern den Sportwagenbauer
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Der Marktstart des Macan verschiebt die Produktion von Porsche noch stärker in Richtung SUVs. Laut den Schätzungen der Analysten von IHS Automotive werden die SUV-Verkäufe im nächsten Jahr 64 Prozent des Absatzes des Stuttgarter Konzerns ausmachen. Der Anteil der Sportwagen werde hingegen auf 24 Prozent zurückgehen. Vor der Einführung des Panamera im Jahr 2009 hatte das Sportwagengeschäft den Großteil der Erlöse der Stuttgarter ausgemacht.