Beihilfe zum Prozessbetrug?
Staatsanwaltschaft München ermittelt gegen Deutsche-Bank-Anwälte
Wegen möglichen Prozessbetrugs in den Auseinandersetzungen mit Leo Kirch geraten nun auch Rechtsvertreter der Deutschen Bank ins Visier der Münchener
Staatsanwaltschaft: Gegen zwei führende Anwälte der Kanzlei Hengeler Mueller wird nach Informationen der Tageszeitung „Die Welt“ ermittelt. Sie sollen zum möglichen Prozessbetrug mehrerer Manager
und Ex-Manager der Bank beigetragen haben.
Nach Informationen aus dem Umfeld des Verfahrens richten sich die ausgeweiteten Ermittlungen nun auch gegen die beiden Hengeler-Partner Peter Heckel und Markus Meier. Beide haben im
Schadenersatz-Prozess der Kirch-Seite jahrelang sowohl die Deutsche Bank als auch deren früheren Vorstandssprecher Rolf Breuer vor Gericht vertreten. Die Ermittlungen gegen die beiden Anwälte
selbst sollen eine Razzia in den rechtlich besonders geschützten Räumen der Kanzlei erst ermöglicht haben, schreibt die „Welt“.
Vergangene Woche wurden deshalb die Geschäftsräume der Kanzlei in Frankfurt durchsucht. Ein Sprecher von Hengeler Mueller bestätigte gegenüber der Zeitung die Durchsuchungen, wollte sich zu der
Angelegenheit ansonsten jedoch nicht äußern. Auch die Staatsanwaltschaft München I kommentiert das Vorgehen gegen die Kanzlei nicht und sagt derzeit auch nichts zum Kreis der Beschuldigten.
Kirch hatte die Bank verklagt, weil Breuer im Jahr 2002 öffentlich die Kreditwürdigkeit des Medienunternehmers angezweifelt hatte, was nach dessen Lesart zum Untergang seines Firmenimperiums
beitrug. Die Deutsche-Bank-Seite soll im Zivilprozess diverse falsche Angaben gemacht haben. Deshalb wird unter anderem gegen Deutsche-Bank-Co-Chef Jürgen Fitschen, seinen Vorgänger Josef Ackermann
sowie weitere Ex-Manager der Bank wegen des Verdachts auf Prozessbetrug ermittelt, ebenso gegen Breuer.
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