Jenoptik - Aktienpaket
Jenoptik - Thüringen prüft Kauf von Sperrminorität
Der Freistaat Thüringen lotet die Übernahme eines großen Aktienpakets vom Haupteigner des Technologiekonzerns Jenoptik aus, berichtet das „manager magazin“. Derzeit
hält die österreichische Unternehmerfamilie Humer noch 14,01 Prozent an dem ostdeutschen Vorzeigeunternehmen, das neben optischen Produkten unter anderem auch Komponenten für Panzer, Kampfjets und
andere Waffensysteme herstellt. Familienoberhaupt Rudolf Humer, 70, strebe allerdings den Ausstieg an, heißt es in Finanzkreisen. Dazu habe es bereits Sondierungen mit Vertretern Thüringens
gegeben.
Der Freistaat hält über seine Aufbaubank derzeit 11 Prozent an dem Unternehmen mit 3400 Beschäftigten und 600 Millionen Euro Umsatz. Im Extremfall würde Thüringen also auf eine Sperrminorität von
25,01 kommen, mit der das Land sämtliche wichtigen Entscheidungen prägen könnte. Der Humer-Anteil kostet an der Börse derzeit rund 105 Millionen Euro.
Die Pläne bringen die Landesregierung unter Christine Lieberknecht (CDU) knapp sechs Monate vor der Landtagswahl in eine delikate Situation, so das „manager magazin“ weiter. Womit Lieberknecht
einen Einstieg rechtfertigen könnte, ist unklar. Mit ihrer Sperrminorität könnte sie die Zerschlagung des Konzerns verhindern, der von ihrem Parteifreund Michael Mertin geführt wird. Allerdings ist
Jenoptik als Hersteller rüstungsrelevanter Güter zumindest in Teilen vor allzu aggressiven Aktionen von Aktionären durch das Außenwirtschaftsgesetz geschützt.
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