BMW-Rekordproduktion
BMW-Betriebsrat stimmt 32 Samstagsschichten zu
Das Münchner BMW-Werk produziert aufgrund hoher Nachfrage in diesem Jahr so viele Fahrzeuge wie nie zuvor. Der Betriebsrat stimmte 32 Sonderschichten an Samstagen zu.
"Unsere Werke laufen absolut am Anschlag", sagte BMW-Gesamtbetriebsratschef Norbert Schoch der WirtschaftsWoche. "2014 wird es 32 Samstagsschichten im Münchner Werk geben, so viele wie noch nie
zuvor in der Geschichte des Werks.“ Vor diesem Hintergrund sehe die deutsche Belegschaft den anstehenden Ausbau des US-amerikanischen BMW-Werks in Spartanburg "entspannt", so Schoch: „Ich bin froh,
dass wir nicht mehr einseitig von einem Markt abhängig sind, sondern die drei tragenden Säulen Europa, USA und China haben.“ Faktisch werde in Spartanburg durch die Erweiterung „ein zweites Werk
gebaut“, sagt Schoch.
BMW will beim heutigen 20-jährigen Jubiläum des Werkes in Spartanburg nach Angaben von Konzerninsidern den massiven Ausbau der Produktionskapazitäten in den USA
bekanntgeben. Bis zu einer Milliarde Dollar könnten bis 2016 in Spartanburg investiert werden. Heute beginnt dort die Produktion des neuen Modells X4. Auch der neue große Geländewagen X7 soll dort
angeblich produziert werden. Die Produktion könnte um 50 Prozent steigen, die Zahl der Mitarbeiter um zehn Prozent, schreibt die WirtschaftsWoche unter Berufung auf Insider. Dann würde Spartanburg
das Werk Dingolfing als größtes Werk der BMW-Gruppe ablösen. BMW wäre der erste deutsche Autobauer, dessen größtes Werk nicht mehr in Deutschland steht.
Die US-amerikanischen BMW-Mitarbeiter sind nicht gewerkschaftlich organisiert, auch einen Betriebsrat gibt es nicht. Das Werk ist damit im weltweiten Verbund eine Ausnahme. Selbst in China, Indien
und Brasilien gründeten BMW-Angestellte nach Angaben von Schoch unlängst Betriebsräte. Schoch wünscht sich auch in Spartanburg einen Betriebsrat: „Demokratie ist förderlich für das Unternehmen. Ein
Betriebsrat ist eine sehr sinnvolle Sache.“ Schoch geht aber nicht davon aus, dass es in Spartanburg in absehbarer Zeit einen Betriebsrat geben wird. Die gesetzlichen Hürden – über die Hälfte der
Belegschaft müssen laut US-Recht dafür Gewerkschaftsmitglieder sein – seien zu hoch.
Im Februar war Volkswagen mit dem Vorhaben gescheitert im US-Werk Chattanooga einen Betriebsrat zu installieren, weil sich eine Mehrzahl der dortigen
Mitarbeiter gegen eine Gewerkschaftsmitgliedschaft entschied.
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