Lebensversicherungen
Trickst Allianz gezielt seine Kunden aus?
Die Allianz-Lebensversicherung möchte verhindern, dass Kunden frühzeitig aus ihren Verträgen aussteigen. Doch dazu bedient sie sich offenbar fragwürdiger Methoden. Unter anderem soll bei Kundeninformationen getrickst werden.
Wie die „WirtschaftsWoche“ berichtet, soll sich der Marktführer bei Lebensversicherungen weigern, unverbindlich den Stand des Rückkaufwertes auf Anfrage mitzuteilen. Darüber hinaus soll es zu merkwürdigen Zwischenabrechnungen gekommen sein. Das zeigten der „WirtschaftsWoche“ bekannt gewordene Fälle. Demnach teilte die Allianz bei einem zum 1. April gekündigten Vertrag Anfang März eine Ablaufleistung von lediglich rund 104.000 Euro mit. Doch bei der Abschlussrechnung zehn Tage vor der Auszahlung stieg die Summe plötzlich auf 114.00 Euro. Zwar ändern sich die für die Reserven entscheidenden Wertpapierkurse im Portfolio des Versicherers täglich. Eine solch hohe Differenz erklärt dies aber nicht.
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Betroffene Kunden vermuten daher einen Trick des Versicherers: Kunden, die einen Anspruch auf hohe Reserven haben, könnten die Kündigung nach der ersten Mitteilung zurückziehen, weil sie vom niedrigen Ablaufwert enttäuscht seien. Von der höheren Auszahlungssumme würden sie dann nie etwas erfahren. Damit würde Allianz erfolgreich verhindern, dass die Kunden frühzeitig aus ihren Verträgen aussteigen. Der Lebensversicherer wollte sich auf Anfrage nicht zu den Fällen äußern.