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     1173  0 Kommentare Über die Schizophrenie der EZB; AUD/USD in Lauerstellung

    Marktkommentar: Über die Schizophrenie der EZB[hr]

    • An der gestrigen EZB-Sitzung hat sich nicht viel geändert. Es bleibt dabei. Die EZB sieht keine akuten Deflationsrisiken und damit besteht nicht zuletzt aufgrund der verbesserten wirtschaftlichen Bedingungen in der Eurozone kein Handlungsbedarf, neue geldpolitische Maßnahmen zu implementieren. Ohnehin erscheint die Deflationsdebatte überzogen. Man sollte nicht vergessen die EZB hat durch den Bankenstresstest massiv dazu beigetragen, dass nur unzureichend Kredite vergeben werden. Die Geschäftsbanken verkürzen die Bilanzen, damit der Test erfolgreich ausfällt. Die Kreditvergabe an Unternehmen ging im Februar um -2,2% im Jahresvergleich zurück: Tendenz fallend. Damit fehlt dem System Liquidität, die Geldmenge weitet sich kaum aus und der Euro bleibt stark. Die Folge ist eine importierte Deflation durch niedrige Importpreise. Die Preisanpassungsprozesse in den Krisenländern wirken sich ebenfalls aus. Sobald der Stresstest gegen Ende des Jahres vorüber ist, wird ein neuer Kreditzyklus entstehen. Deflation wird dann wahrscheinlich kein großes Thema mehr sein. Es ist  geradezu schizophren, dass die EZB die Ergebnisse ihrer eigenen Politik in einem Zuge selbst bekämpfen soll. Das weiß die Notenbank natürlich. Von daher muss es erst  zu einem sehr starken Rückgang der Inflationsrate kommen bevor die EZB eingreift. Davon ist im aktuellen Umfeld nicht auszugehen.  Aber man hat die Drohkulisse neuer geldpolitischer Maßnahmen aufrechterhalten und diese auch weiter konkretisiert, um den Euro zu schwächen. Mario Draghi hat mitgeteilt, dass Einstimmigkeit im EZB-Rat herrschte, unkonventionelle Maßnahmen einzusetzen, sofern die Situation dies verlangt. Der Bundesbankpräsident hat letzte Woche auf die Möglichkeit von privaten Wertpapierankäufen hingewiesen. Das ist eine Kompromißlinie, die sich abzeichnet. Damit ist der explizite Widerstand der Bundesbank gegen (private) Wertpapierankäufe aufgegeben  und bestätigt worden. Lediglich der reale Einsatz ist fraglich.Die Markteilnehmer haben diese Entwicklung genutzt, um den Euro zu verkaufen. Auch charttechnisch ist der EUR/USD nach dem Fehlausbruch über die Dreiecksformation als angeschlagen zu betrachten (siehe Chart des Tages). Die aktuelle Korrektur wird noch eine Weile anhalten.
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    Jörg Rohmann
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    Jörg Rohmann verfügt über eine langjährige Berufserfahrung in Makro- und Technischer Analyse der Finanzmärkte. Tradern und Anlegern wurde er als Chefanalyst bei Alpari Deutschland bekannt. Er ist ein Generalist mit Tiefgang, der alle Anlageklassen rund um den Globus analysiert. Dabei widmet er sich insbesondere Trading- und Investmentideen abseits des Mainstreams. Weitere Analysen und Informationen unter: www.armoredhorse.com.
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    Verfasst von 2Jörg Rohmann
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