Stürmisches Wachstums
Fresenius-Chef Schneider peilt weiteres Rekordjahr an
Beim Gesundheitskonzern Fresenius ist der Akquisitionshunger noch nicht gestillt. "Gute Gelegenheiten muss man dann wahrnehmen,
wenn sie sich bieten", sagte Vorstandschef Ulf M. Schneider im Interview mit dem „Wall Street Journal Deutschland“. Die an den Finanzmärkten aufgekommene Enttäuschung über die Ziele für dieses Jahr
kann Schneider nicht ganz nachvollziehen. "Wir peilen auch in diesem Jahr ein weiteres Rekordjahr an." Und mit den Mittelfristzielen für 2017 zeige der Konzern, "dass wir weiter an ein stürmisches
Wachstum glauben."
Die Mittelfristziele des Konzerns unterstellten im Schnitt ein jährliches Umsatzwachstum von 9 bis 10 Prozent, rechnete Schneider vor. Dazu sollen die bestehenden Konzernteile in ihrer jetzigen
Form 5 bis 7 Prozent beitragen, "den Rest werden kleine und mittlere Zukäufe beisteuern." Dabei sieht Schneider noch bei allen vier Sparten von Fresenius Chancen, auch durch Zukäufe zu
wachsen. Sollte Fresenius ein umsatzstarkes Unternehmen mit einem Kaufpreis in Milliardenhöhe übernehmen, werde der Gesundheitskonzern seine Mittelfristziele entsprechend anpassen: "Wir kaufen uns
nicht unsere Wachstumsziele," sagte Schneider.
Im Notfall könne Fresenius auch mehrere Übernahmen gleichzeitig stemmen. "Das heißt aber nicht, dass man sich das wünscht", meinte er. Zu einem möglichen Interesse an der schwedischen Dialysefirma
Diaverum und der Danone-Sparte Nutricia wollte sich Schneider, der seit mehr als zehn Jahren an der Spitze von Fresenius steht, gegenüber den „Wall Street Journal Deutschland“ nicht äußern. "Über
einzelne Firmen möchte ich nicht sprechen", sagte er. Grundsätzlich gelte aber, dass sich Fresenius "attraktive" Expansionsmöglichkeiten immer anschaue. Die Bad Homburger gelten nach Angaben von
informierten Personen zusammen mit dem Schweizer Lebensmittelgiganten Nestle als ernsthafte Interessenten für das Danone-Geschäft mit medizinischer Ernährung. Allerdings hat Danone den Bereich, der Analysten zufolge mehr als 3 Milliarden Euro einbringen könnte, noch nicht offiziell zum Verkauf gestellt.
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