Chartanalyse
Ist Charttechnik nur Kaffeesatzleserei?
Die Volatilität an den Börsen hat in den vergangenen Tagen deutlich zugenommen. Ob dies nun an immer neuen Meldungen zum Ukraine-Konflikt oder an rein technischen Marktreaktionen liegt, darüber
kann sich jeder seine eigene Meinung bilden.
Kurse halten sich aktuell exakt an markante Chartmarken
Unser Standpunkt: Von den Medien werden lediglich irgendwelche passenden Nachrichten gesucht, um die Kursverluste zu begründen, auch wenn hier nicht zwingend ein Zusammenhang besteht.
Wir sehen in den aktuellen Kursrücksetzern dagegen lediglich eine völlig normale Korrektur auf die vorangegangenen Kursgewinne. Auch wenn viele Anleger nichts mit der Charttechnik anfangen können
oder diese gar der Kaffeesatzleserei zuordnen, so können wir (nachfolgend) eine Reihe von Charts präsentieren die belegen, dass sich die Kurse ziemlich exakt an markanten Marken orientieren und die
Verluste rein charttechnischer Natur sind.
Beispiel DAX
Im DAX haben wir zum Beispiel eine recht klar definierte Seitwärtsrange (blau im folgenden Chart), innerhalb der sich der Index auf und ab bewegt. Die Hochs der Wellen B und D lagen exakt auf dem
gleichen Niveau.
Auf dem Weg nach unten orientiert sich der Index immer wieder an einer (grünen) Aufwärtslinie, die wir schon vor Monaten in den Chart eingezeichnet und diesen hier veröffentlicht haben.
Beispiel Dow Jones
Der Dow Jones hält sich derweil exakt an den gelben Trendkanal, der seinen Ursprung im November 2012 (!) - also vor 1,5 Jahren - hat. Glauben Sie beim Blick auf den folgenden Chart wirklich an
reinen Zufall, dass der Index zuletzt ein Tief bei 16.015 Punkten exakt an der gelben Trendlinie markiert hat und dann dort wieder nach oben hin abgeprallt ist?!
Sicherlich war es auch kein Zufall, dass der Index zuvor ziemlich genau an dem Hoch bei 16.588 Punkten (rote Linie im Chart) gescheitert ist. Zwar lag das zweite Hoch bei 16.631 Zählern etwas
oberhalb der Linie, doch bedeuten 43 Punkte bezogen auf 16.588 nur eine Abweichung von 0,26%, was bei Märkten, die von Millionen von Teilnehmern bewegt werden, quasi Nichts ist.
Beispiel S&P500 und Nasdaq100
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Hinzu kommt auch noch die zeitliche Komponente. Man könnte es dem Zufall zuordnen, wenn die diversen Märkte solche Kursmarken zu unterschiedlichen Zeitpunkten erreicht hätten. Doch aktuell ist es
so, dass viele charttechnisch relevante Marken in unterschiedlichen Basiswerten zeitgleich angesteuert wurden.