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     2104  0 Kommentare Brasilien ist etwas für Taktikfüchse

    Knapp zweieinhalb Monate vor dem Eröffnungsspiel der Fußball-Weltmeisterschaft nehmen die Proteste auf den Straßen Brasiliens wieder deutlich zu. Zuletzt versammelten sich in Sao Paulo, dem Austragungsort des Eröffnungsspiels, viele Demonstranten, in Rio gab es Ausschreitungen. Die Brasilianer haben derzeit ganz andere Sorgen als Fußball. Der starke Ausgabenanstieg durch die Regierung von Dilma Rousseff treibt die Neuverschuldung auf Rekordhochs und die Inflation nach oben. Deswegen hat Standard & Poor’s das Rating nun gesenkt. Wie so oft aber dreht der Aktienmarkt, wenn die Nachrichtenlage schlecht ist und die Bewertungen niedrig aussehen. In dem schwierigen Umfeld brauchen Investoren Mut. Anleger können auf ausgewählte Einzelwerte setzen – und auf ETFs. Brasilien ist also etwas für Taktikfüchse auf der Investmentseite, die kaufen, wenn nicht jeder zum Einstieg bläst, aber für mutige “Renditespielzüge” zu haben sind.

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    FIFA-Präsident Joseph S. Blatter hat Sao Paulo als Austragungsort für das WM-Eröffnungssiel am 12. Juni zwischen Gastgeber Brasilien und Kroatien bestätigt: „Die Probleme in Sao Paulo sind gelöst, wir können dort das Eröffnungsspiel spielen“, sagte der Schweizer zuletzt. Der Bau war im November 2013 ins Stocken geraten, nachdem die Dachkonstruktion durch einen umgestürzten Kran Schaden genommen hatte. Vorwärts geht es aber nicht nur beim Stadionbau. Auch der Aktienmarkt hat zuletzt Lebenszeichen gesendet. Nachdem der Ibovespa noch Mitte März in die Nähe des Fünf-Jahres-Tiefs abgerutscht war, hat er seitdem um rund 13 Prozent auf 51.500 Punkte zugelegt.

    Regierung heizt die Inflation an

    Viele Investoren fragen sich, ob der Markt nachhaltig nach oben drehen wird, oder ob es sich lediglich um eine kurze Erholung im langjährigen Abwärtstrend handelt. Denn die Wirtschaft hat enormen Gegenwind. Präsidentin Dilma Rousseff versucht, mit hohen Ausgaben der Wirtschaft neuen Schwung zu geben. Die Maßnahmen treiben zwar den Arbeitsmarkt an. So lag die Arbeitslosenquote zuletzt bei lediglich 5,1 Prozent. Allerdings heizen die hohen Ausgaben die Neuverschuldung und damit die Inflation an. 2013 erreichte das Haushaltsdefizit mit 157,6 Milliarden Real (64,9 Mrd. Dollar) einen Negativrekord. Laut den Konsensschätzungen von Volkswirten wird die Inflation 2014 auf 6,3 Prozent steigen. Dabei liegt sie schon mehr als drei Jahre über dem Mittelpunkt von 4,5 Prozent der von der Notenbank angepeilt Spanne. Angeheizt wird die Inflation auch von dem schwachen brasilianischen Real. Zuletzt hat er sich zwar etwas erholt, weshalb er derzeit bei 2,22 Real je Dollar notiert. Die Mehrheit der Volkswirte erwartet, dass der Real bis zum Jahresende aber auf 2,50 Real je Dollar fallen wird.

    Standard & Poor’s stuft Brasilien ab

    Wegen der hohen Inflation hat die Notenbank die Zinsen seit April 2013 um 375 Basispunkte auf zuletzt elf Prozent angehoben. Das belastet die Wirtschaft erheblich, weshalb Volkswirte ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum immer weiter herunterschrauben. Derzeit gehen sie für 2014 noch von 1,7 Prozent aus. Zumal die Notenbank bis Ende 2014 die Zinsen laut Experten auf 11,25 Prozent erhöhen wird.  Die Analysten von Standard & Poor’s haben auf das schwache Wirtschaftswachstum und die ausufernde Neuverschuldung reagiert. Die Agentur hat das Rating für Brasilien auf BBB- gesenkt. Das ist die unterste Stufe im Investment-Grade-Bereich. Damit rangiert Brasilien auf der gleichen Stufe wie Spanien. Die brasilianische Regierung hat zwar angekündigt, dass sie 2014 die Ausgaben um 44 Mrd. Real kürzen will. Angesichts der Präsidentenwahl im Oktober ist es jedoch sehr zweifelhaft, wieviel davon tatsächlich umgesetzt wird.

    Im zweiten Teil werden wir Ihnen vorstellen, welche Einzeltitel gut oder weniger gut aufgestellt sind, worauf man bei den Südamerikanern achten muss und welche ETFs zur Auswahl stehen – die DBX1MR ist nur eine der verschiedenen Möglichkeiten.

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Brasilien ist etwas für Taktikfüchse Knapp zweieinhalb Monate vor dem Eröffnungsspiel der Fußball-Weltmeisterschaft nehmen die Proteste auf den Straßen Brasiliens wieder deutlich zu. Zuletzt versammelten sich in Sao Paulo, dem Austragungsort des Eröffnungsspiels, viele …