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     987  0 Kommentare Wachstumspause

    Der Wachstumsmotor bei Centrotec ist zuletzt ins Stocken gekommen. Das ändert aber nichts an den langfristig guten Perspektiven.

    Nachdem der Umsatz des Spezialisten für effiziente Gebäudetechnik schon 2012 um ein Prozent gefallen war, lagen die Erlöse im abgelaufenen Jahr mit 525,4 Millionen Euro noch einmal zwei Prozent tiefer. Neben der Krise in vielen europäischen Ländern hat auch die Aufgabe von kleineren Geschäftsbereichen eine Rolle bei der schwachen Entwicklung gespielt. Die steigenden Energiepreise sowie Umweltaspekte machen Lösungen, mit denen sich Energie in Gebäuden einsparen lässt, auch in Zukunft attraktiv. Daher gehe ich davon aus, dass bei Centrotec das Ende der Fahnenstange noch bei weitem nicht erreicht ist. Langfristig ist das Wachstum des SDAX-Konzerns beeindruckend: 1999 lag der Umsatz gerade einmal bei 18 Millionen Euro.

    Gewinnspannen legen zu

    Die Optimierungen im Produktportfolio sowie zusätzliche Effizienzsteigerungen haben in den vergangenen beiden Jahren zu steigenden Renditen geführt. Der operative Gewinn legte auch 2013 leicht auf 35,7 Millionen Euro zu, die Marge erreichte 6,8 (Vorjahr: 6,6) Prozent. Unter dem Strich stand ein Nettogewinn von 24,3 Millionen Euro oder 1,40 Euro je Aktie. Anleger sollen davon eine Dividende von 0,20 Euro je Aktie erhalten. Besonders deutlich hat sich die Straffung des Produktportfolios und die Abgabe von Beteiligungen (etwa die inzwischen insolvente Centrosolar) auf die Bilanz ausgewirkt. Die Eigenkapitalquote erreicht üppige 45,7 Prozent. Die immateriellen Werte machen zwar 58 Prozent des ausgewiesenen Eigenkapitals aus, dürften in Anbetracht der guten Wachstumsaussichten und steigenden Margen aber werthaltig sein und kaum Risiken für Abschreibungen bergen.

    Verhaltener Ausblick

    Die Aktie von Centrotec bewegt sich seit gut einem halben Jahr zwischen 17 und 20 Euro seitwärts und verdaut damit den vorherigen Anstieg. Die eher schlappe Entwicklung ist wohl auch auf die verhaltene Prognose des Vorstands für 2014 zurückzuführen. Demnach soll der Umsatz zwischen 525 und 550 Millionen Euro liegen. Beim operativen Gewinn wird ein leichter Anstieg auf 36 bis 38 Millionen Euro angestrebt. Belastend dürfte auch der Anfang April angekündigte Rücktritt des Vorstandschefs gewirkt haben. Als Grund wurden unterschiedliche Auffassungen über die weitere Geschäftsstrategie angegeben. Die Aufgaben werden von den beiden anderen Vorstandsmitgliedern übernommen, so dass ich nicht mit einem grundsätzlichen Wechsel in der Strategie rechne. Bei einem 2015er-KGV von knapp 14 wird die Aktie nicht mehr wie ein Wachstumswert eingestuft. Meiner Ansicht nach zu Unrecht. Ich gehe davon aus, dass die klimafreundlichen Technologien von Centrotec mittelfristig Umsatzzuwächse von 4 bis 8 Prozent p.a. zulassen. Bei den EBIT-Margen sehe ich ebenfalls noch etwas Luft nach oben. Insgesamt taxiere ich den fairen Wert für die Aktie auf 22 Euro.

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    Ingmar Königshofen
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    Ingmar Königshofen ist Geschäftsführer bei der FSG Financial Services Group, welche unter anderem das Portal Boerse-Daily.de betreibt. Dort werden mehrmals täglich top-aktuelle Analysen zu DAX, US-Indizes sowie zu besonders attraktiven Einzelwerten veröffentlicht.
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