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    Aktien Europa  5445  0 Kommentare Kurs halten!

    An den Aktienmärkten hat eine große Sektorenrotation stattgefunden. Zykliker und Finanztitel, die im ersten Quartal eine deutliche Outperformance erzielten, mussten herbe Verluste hinnehmen. Besonders gut schnitten dagegen defensive und dividendenstarke Titel ab. Eine solche Sektorenrotation erfolgt typischerweise dann, wenn die Risikoaversion abrupt ansteigt. Diese Regel bestätigte sich auch in den vergangenen Wochen durch die Spannungen zwischen Russland und der Ukraine. Eine weitere Triebfeder für die Rotation sind die aktuellen Dividendenausschüttungen der Unternehmen. Beide Faktoren zusammen – der Anstieg der Risikoaversion und die anstehenden  Gewinnausschüttungen – führten zu einer besonders deutlichen Outperformance von dividendenstarken Titeln.

    Nun kommt aber noch ein anderer Faktor hinzu: die deutlich gestiegenen Fusions- und Übernahmeaktivitäten, die sich zurzeit noch auf einem ähnlichen Niveau wie im Jahr 2003 befinden. Dieser Anstieg hat zwei positive Auswirkungen: Einerseits deutet sie auf ein größeres Vertrauen der europäischen Unternehmen bezüglich der Konjunkturerholung hin. Anderseits bestätigt sie unsere bisherige Einschätzung der Unternehmen in Europa. Diese haben in den zurückliegenden Jahren umfassende Restrukturierungen ihrer Geschäftsportfolios vorgenommen, was zu einer größeren Spezialisierung geführt hat. Die Neuausrichtung der Geschäftsmodelle, in Verbindung mit erheblichen Anstrengungen zur Reduzierung ihrer Kosten, hat den von uns etwa im europäischen All-Cap-Fonds METROPOLE Selection gehaltenen Unternehmen erlaubt, trotz des ausgesprochen schwierigen Wirtschaftszyklus ein hohes Rentabilitätsniveau beizubehalten. Die Ausweitung von Restrukturierungen der Geschäftsportfolios durch umfassende Fusionen und Übernahmen ist unter diesem Gesichtspunkt als sehr positiv zu betrachten.
     

    Entwicklung der Fusions- und Übernahmeaktivitäten in Europa und den USA

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    Mrd. USD: gleitender 12-Monatsdurchschnitt; Quelle: Barclays

    Die Fusion von Lafarge und Holcim, aus der der weltweit größte Baustoffkonzern hervorgehen wird, zeigt die tiefen Transformationen der europäischen Industrie. Die erheblichen Anstrengungen, die von diesen beiden Konzernen zur Senkung der Fixkosten unternommen wurden, verstärkt die Fähigkeit des fusionierten Unternehmens operative Margen zu erzielen, die deutlich über denen des vorhergehenden Zyklus liegen. Hinzu kommt, dass sich die beiden Konzerne in ihrer geografischen Ausrichtung gut ergänzen.

    Der Pharmasektor, der in den zurückliegenden Jahren unter einem hohen Verlust von Patenten gelitten hat, steht ebenfalls vor tiefgreifenden Veränderungen. Die Ankündigung eines Aktivatauschs zwischen GlaxoSmithKline und Novartis zeigt die Notwendigkeit für diese Konzerne, ihre Geschäftsaktivitäten neu auszurichten und sich auf Bereiche zu spezialisieren, in denen sie führend sind. So hat Novartis für 16 Mrd. US-Dollar die Onkologie-Abteilung von GlaxoSmithKline übernommen und dem Mitbewerber im Gegenzug sein Impfstoffportfolio für mehr als 7 Mrd. US-Dollar überlassen.

    Der IT-Dienstleistungssektor sorgt ebenfalls für Schlagzeilen mit der Ankündigung der Fusion von Steria und Sopra. Diese Annäherung ist eine Reaktion auf die tiefgreifenden Veränderungen einer Branche, die auf komplexe Anforderungen ihrer immer internationaleren Kundschaft reagieren muss. Die Erreichung einer kritischen Größe, die Entwicklung einer Offshore-Komponente und ein stärker industrialisiertes Produktangebot sind die von Cap Gemini in den letzten Jahren durchgeführten Strategien.

    Obwohl die geopolitischen Risiken in den kommenden Wochen anhalten können, gibt es keine fundamentalen Gründe dafür, Zykliker und Finanztitel, die derzeit hohe Bewertungsabschläge aufweisen, zu verschmähen. Jetzt den Kurs zu halten und weiterhin mit Sorgfalt und Methode auf unterbewertete Titel zu setzen, schafft die Voraussetzungen, über den gesamten Zyklus hinweg eine Outperformance zu erzielen.




    Markus Hampel
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    Markus Hampel, Deutschlandchef der französischen Fondsgesellschaft METROPOLE Gestion, schreibt regelmäßig über die europäischen Aktienmärkte und über Wandelanleihen. Hampel hat langjährige Expertise in allen Fragen rund um Fonds und Börse. In seinen regelmäßigen Marktkommentaren legt er besonderes Augenmerk auf Investments in Value-Werten.
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    Verfasst von 2Markus Hampel
    Aktien Europa Kurs halten! An den Aktienmärkten hat eine große Sektorenrotation stattgefunden. Zykliker und Finanztitel, die im ersten Quartal eine deutliche Outperformance erzielten, mussten herbe Verluste hinnehmen. Besonders gut schnitten defensive und dividendenstarke Titel ab.

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