Lukrative Investition
VW und Porsche bescheren Katar Milliardengewinne
Ein katarischer Investor, der bei der Deutschen Bank einsteigen will, sorgt derzeit für Schlagzeilen. Im Jahr 2009 kaufte sich Katar schon einmal in deutsche Firmen ein – ein lohnendes Geschäft, wie sich nun herausstellt.
Für Katar gibt es kaum ein Investment, das lukrativer gewesen wäre als der Einstieg bei Porsche und Volkswagen im Jahr 2009. Wie „der Spiegel” berichtet, hat Katar fünf Jahre später Gewinne von 1,2 Milliarden Euro realisiert, und der Wert der Aktien, die Katar weiterhin hält, ist um mehr als acht Milliarden Euro gestiegen.
2009 hatte Katar von den Familien Porsche und Piëch zehn Prozent der Stammaktien an der Porsche SE erworben. Außerdem übernahm der Investor Optionen auf 50 Prozent der Vorzugsaktien von VW und auf 17 Prozent der Stammaktien von VW, die Porsche bis dahin in seinen Büchern hatte. Schon im November 2009 machte der Investor das erste Mal Kasse. Er verkaufte die Hälfte der Vorzugsaktien mit einem Gewinn von 750 Millionen Euro. 2013 veräußerte Katar die Porsche-Aktien wieder an die Familien Porsche und Piëch. Dabei soll der Gewinn bei 500 Millionen Euro gelegen haben.
Größter Schatz noch gar nicht gehoben
Doch den größten Schatz hat Katar noch gar nicht gehoben. Der Staatsfonds besitzt weiterhin rund 23 Millionen VW-Vorzugsaktien. Nach Angaben von Finanzexperten, die am Verkauf der Optionen im Jahr 2009 beteiligt waren, hat der Investor die Papiere damals zu einem Durchschnittspreis von 63 Euro gekauft. Inzwischen notieren sie bei 190 Euro. Der Wert dieses Aktienpakets ist um 3 Milliarden Euro gestiegen.
Zudem besitzt Katar 17 Prozent der VW-Stammaktien, die der Staatsfonds den Finanzexperten zufolge zu einem Durchschnittspreis von 80 Euro erworben hat. Diese Aktien werden jetzt ebenfalls zu 190 Euro gehandelt. Der Wert des Pakets ist um 5,5 Milliarden Euro gestiegen. Insgesamt ergibt dies Buchgewinne von über 8 Milliarden Euro.
Katarischer Investor will in den Aufsichtsrat der Deutschen Bank
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Der katarische Investor Hamad Bin Dschassim Al Thani, der einen Anteil von bis zu sechs Prozent an der Deutschen Bank erwerben will, strebt dort nach Informationen des „Spiegel“ mittelfristig einen Sitz im Aufsichtsrat an. Im Moment halten Bank und Investor das jedoch für politisch nicht opportun.