Fonds

DAX muss nicht fünfstellig sein

27. Mai 2014. (FRANKFURT) Börse Frankfurt. Die Rekordjagd an der Börse belebt auch den Fondshandel. „Am Freitag ging es los, seitdem haben wir sehr gute Umsätze“, berichtet Matthias Präger von der Baader Bank. Allerdings nutzen viele Anleger die hohen Kurse für Gewinnmitnahmen. „Bei uns überwiegen ganz klar die Verkäufe.“ Für den DAX geht es weiter nach oben: Nach dem Rekordlauf am gestrigen Montag kletterte der Index am Dienstagmorgen erstmals in seiner Geschichte über die Marke von 9.900 Punkten, aktuell notiert das Börsenbarometer bei 9.932 Zählern.

Gewinnmitnahmen nach Allzeithoch

„Alles wartet jetzt auf die 10.000 Punkte“, bemerkt Präger. So weit muss der Markt nach Ansicht vieler Anleger gar nicht laufen, sie streichen lieber jetzt schon Gewinne ein. Präger zufolge stehen der FF - European Growth (WKN 973270), der UniFonds (WKN 849100), und der DWS German Equities Typ 0 (WKN 847428) auf den Abgabelisten. Zugegriffen werde hingegen im FPM Stockpick Germany All Cap (WKN 603328), im M&G Global Dividend (WKN A0Q349) und im Siemens Global Growth (WKN 977265).

Präger

Kein Ausverkauf bei thailändischen Aktien

Dass vergangene Woche in Thailand das Kriegsrecht verhängt wurde, bleibt im Fondshandel ohne Auswirkungen, wie Ivo Orlemann von ICF Kursmakler anmerkt. „Wir sehen nicht mehr Abgaben in thailändischen Aktien“, erklärt der Spezialist, der zum Beispiel den FF - Thailand von Fidelity (WKN 973268), den Templeton Thailand (WKN 987148) und den Allianz Thailand Equity (WKN A0Q1LH) handelt. „Es brodelt ja schon eine Weile. Wahrscheinlich haben Anleger schon verkauft, als im Januar in Bangkok der Ausnahmezustand verhängt wurde.“ Auf Sicht von zwölf Monaten hat der FF – Thailand knapp 19 Prozent an Wert verloren, wer vor zwei Jahren gekauft hat, kommt aber immer noch auf ein Plus von 16 Prozent.

Auch bei breit streuenden Fonds mit asiatischen Aktien ist nicht viel los, wie Präger feststellt. Zuspruch finde der Baring ASEAN Frontiers (WKN 972867), während der Baring Hong Kong China (WKN 972840) und der UniEM Fernost (WKN 973820) abgegeben würden.

Biotech-Fonds erholen sich

Wieder etwas umsatzstärker präsentiert sich Orlemann zufolge der DWS Biotech (WKN 976997). „Es dominieren die Abgaben, wir sehen aber auch Käufer.“ Der Fonds hatte sich seit 2009 sehr gut entwickelt – bis Ende Februar dieses Jahres. Dann wandten sich Investoren von der Technologie- und Biotechnologiebranchen ab und setzten stattdessen auf defensivere Werte. Seit Mitte April hat sich die Branche und damit der DWS Biotech wieder etwas erholt.

Weiter gut da stehen langfrist agierende Anleger: Wer den Fonds seit zwei Jahren hält, liegt mit 57 Prozent im Plus, auf Dreijahressicht sind es sogar 109 Prozent. Auf Sicht von drei Monaten sitzen Anleger hingegen auf Verlusten von 17 Prozent.

Orlemann

Gut laufende Mischfonds beliebt

Favorit unter den Mischfonds ist bei ICF Kursmakler der M&G Optimal Income (WKN A0MND8), während der Carmignac Patrimoine (WKN A0DPW0) weiterhin abgestoßen werde. Einen Käuferüberhang meldet Orlemann auch für den Kapital Plus (WKN 847625) von Allianz Global Investors. Nicht mehr ganz so viel Aufmerksamkeit ziehe der Flossbach von Storch Multiple Opportunities (WKN A0M430) auf sich. „Es ist ruhiger geworden um den Fonds.“ Käufe und Verkäufe lägen gleichauf. Präger zufolge verabschiedeten sich Anleger auch vom FMM-Fonds (WKN 847811) und vom ARERO - Der Weltfonds (WKN DWS0R4).

Hin und her bei Immobilienfonds

Hoch bleibt das Handelsaufkommen bei Immobilienfonds. Bei ICF Kursmakler steht der KanAm Grundinvest (WKN 679180), der sich in Abwicklung befindet, auf den Umsatzlisten ganz oben. „Hier halten sich Käufe und Verkäufe die Waage.“ Rege gehandelt in beide Richtungen werden auch der Deka-ImmobilienEuropa (WKN 980956), der HausInvest (WKN 980701) und der Grundbesitz Europa (WKN 980700), die offen sind. Einen kleinen Abgabeüberhang sieht der Händler beim sich in der Abwicklung befindenden CS Euroreal (WKN 980500) und beim offenen Grundbesitz Global (WKN 980705).

Minenfonds ohne Anhänger

Minenfonds werden von Anlegern weiter ignoriert. Präger meldet lediglich Käufe geringen Umfangs im BGF World Gold (WKN A0RFC5) sowie kleinere Abgaben in dessen thesaurierender Variante (WKN A0BMAL). Seit März pendelt der Goldpreis um 1.300 US-Dollar, am heutigen Dienstagmittag kostet die Feinunze 1.284 US-Dollar.

von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG
© 27. Mai 2014