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    Meinung  2486  1 Kommentar Finanzsystem aus dem Ruder gelaufen - Zwei-Klassen-Zinssystem abschaffen

    Kommentar zur anhaltenden öffentlichen Diskussion zu den geldpolitischen Entschlüssen der Europäischen Zentralbank (EZB):
     
    Die schwarz-rote Bundesregierung sieht tatenlos zu, wie Sparer und Dispokunden von der EZB und den Geschäftsbanken geschröpft werden. Sparpläne werden durch dauerhafte Mikrozinsen entwertet und Millionen Girokontoinhaber werden trotz quasi Nullzinsen bei der EZB mit Wucherzinsen ausgenommen. Das Finanzsystem ist vollkommen aus dem Ruder gelaufen.
     
    EZB-Chef Draghi und Bundeskanzlerin Merkel sind das Duo-Infernale der Eurokrise. Merkel diktiert Europa Bankenrettungen zu Lasten der Steuerzahler sowie Kürzungen der Löhne und Sozialausgaben. Die EZB greift in die geldpolitische Experimentierkiste, damit die durch Merkels Politik weiter ausufernden Staatsschulden bezahlbar bleiben und der Euro-Wechselkurs die einseitige Exportorientierung nicht gefährdet. Mehr Geld bei den Unternehmen und Menschen wird durch die geldpolitischen Experimente aber nicht ankommen. Stattdessen wird das angebotene Geld zum Nulltarif dankend von den Finanzhaien zum Zocken an den Märkten verwendet. Neue und größere Finanzkrisen sind so durch diese verantwortungslose Politik programmiert.
     
    DIE LINKE fordert eine Rücknahme der Kürzungsdiktate in Europa sowie in einem festgelegten Rahmen direkte Kredite der EZB an Euro-Staaten, um Investitionen und nicht neue Blasen auf den Finanzmärkten zu finanzieren. Großbanken sind zu vergesellschaften und der Finanzsektor strikt zu regulieren. Dabei ist der Zinssatz für Dispokredite auf fünf Prozent über dem Basiszinssatz der EZB zu deckeln. Durch Millionärssteuern ist eine gerechtere Verteilung und damit höhere Massenkaufkraft und Binnennachfrage anzustreben.
     





    Sahra Wagenknecht
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    Sahra Wagenknecht (MdB) wurde am 16. Juli 1969 in Jena geboren und studierte nach der Wende Philosophie und Neuere Deutsche Literatur an der HU-Berlin. Wagenknecht promovierte im Fach Volkswirtschaftslehre mit der Arbeit: "Die Grenzen der Wahlfreiheit. Sparentscheidungen und Grundbedürfnisse in entwickelten Ländern", erschienen 2013 im Campus Verlag. Ihre politische Laufbahn umfasst unterschiedliche Positionen: 1991 Mitglied des Parteivorstandes der PDS, 2004 Einzug ins Europaparlament - bis 2009, ab 13. Oktober 2015, mit Dietmar Bartsch, Oppositionsführerin des 18. Bundestags. Nach der Bundestagswahl 2017 bleibt Wagenknecht für DIE LINKE Fraktionsvorsitzende im Deutschen Bundestag - gemeinsam mit Bartsch. Wagenknecht ist seit 2014 mit Oskar Lafontaine verheiratet.
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    Verfasst von Sahra Wagenknecht
    Meinung Finanzsystem aus dem Ruder gelaufen - Zwei-Klassen-Zinssystem abschaffen Die Bundesregierung sieht tatenlos zu, wie Sparer und Dispokunden von der EZB und den Geschäftsbanken geschröpft werden. Sparpläne werden durch dauerhafte Mikrozinsen entwertet und Millionen Girokontoinhaber werden mit Wucherzinsen ausgenommen.

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