Russland – Südkorea: Chartformation vs. Startformation

Russland spielt sich warm für die WM im eigenen Land – in den Diskusionen um Brasilien und Katar 2022 ist die Vergabe an Russland in vier Jahren etwas in den Hintergrund gerückt. Welchen Stellenwert das Abschneiden russischer Athleten für die politische Führung hat, konnte man jüngst bei den olympischen Winterspielen beobachten. Um die „Sbornaja“ auf Kurs zu bringen, hat man den Italiener Fabio Capello verpflichtet. Der verzichtete bei der Kaderzusammensetzung auf Experimente. Am ersten Spieltag bekam es Russland mit Südkorea zu tun und tat sich über weite Teile des Spiels sehr schwer – so wie der RTX.

Startformation

In der Startformation stehen ausschließlich Spieler, die ihr Geld in Russland verdienen. Vor einigen Jahren noch undenkbar, sorgen Gas und Öl – Millionen der Investoren für den Verbleib der Stars in der recht unattraktiven russischen Liga. Auch sonst geht Capello unkonventionelle Wege – das Alter der Startelf dürfte im Schnitt über 28 liegen. Mit Igor Akinfeev, Yuri Zhirkov, Sergey Ignashevich und Vasili Berezutski sind vier Akteure dabei, die bei der Europameisterschaft 2008 das Halbfinale erreicht hatten. An den größten Erfolg der Ära-Hiddink würde Capello gerne anknüpfen. Die Auslosung hat es gut mit den Russen gemeint, ein Gruppensieg könnte nötig sein, um im Achtelfinale den Deutschen zu entgehen.

vs. Chartformation

RTX, 1 Jahr

Kaum ein Aktienmarkt bietet seit Jahresbeginn eine höhere Volatilität als die Börse in Moskau. In den ersten drei Monaten brach der RTX um rund 25 Prozent ein, in den vergangenen Wochen ging es um knapp 30 Prozent aufwärts. Unter der technischen Lupe betrachtet zeigt der Chart einen Doppel-Boden, dessen entscheidende Widerstandslinie bei 1750 Punkten Mitte Mai durchbrochen wurde. Das aus der bullischen Formation abgeleitete Kursziel liegt bei 2020 Zählern. Etwas Luft nach oben wäre somit noch vorhanden, allerdings dürfte der weitere Weg Richtung Norden deutlich mühsamer werden.

Denn im Bereich um 2000 Punkte verläuft auch der seit gut drei Jahren bestehende Abwärtstrend. Die Gerade wurde mehrfach bestätigt und dürfte den jungen Aufwärtsimpuls auf eine ernste Probe stellen. Erst wenn der RTX über 2030 klettert, wären weitere Gewinne bis 2140 Punkte in Reichweite. Wahrscheinlicher ist aber eher ein Rückprall vom Abwärtstrend bis mindestens 1800 und später 1750 Zähler. Unter 1750 Punkte übernehmen eindeutig wieder die Bären die Kontrolle auf dem Parkett.

Die nächste Partie bestreiten zwei Verlierer der ersten Runde: England und Uruguay. Wir schauen uns das britische Pfund näher an, genauer gesagt im Vergleich zum Euro…