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    Politische Misere  2065  2 Kommentare Argentinien im Angesicht der Zahlungsunfähigkeit - Geierfonds als Schuldige?

    Die argentinische Misere spitzt sich dramatisch zu. Wie wallstreet:online berichtete, steht das Land nach einem Urteil des obersten US-Gerichtshofs (Supreme Court) kurz vor der Zahlungsunfähigkeit. Schon Ende des Monats könnte Argentinien die Staatspleite drohen. Wer trägt Schuld an der gefährlichen Situation? Die bösen „Geierfonds“? Oder die Politiker des Landes?
     
    Die argentinische Regierung, angeführt von Präsidentin Cristina Kirchner, jedenfalls versucht alles, um die Hedgefonds als Schuldige darzustellen. Die Werbetrommel läuft. Selbst vor Großanzeigen in europäischen Zeitungen schreckte die Regierung nicht zurück. Anzeigen in Zeitungen, versucht da jemand für sich zu werben? Indirekt schon. Die Anzeigen waren wohl ein verzweifelter Versuch, Druck auf das US-Gericht auszuüben und dienten so dem Ziel, die Hedgefonds als die „Bösen“ darzustellen, denen man ja vielleicht mal das Handwerk legen sollte.
     
    Reicht es aus, den Hedgefonds die Schuld zu geben?
     
    Doch so urig das Bild auch sein mag, es bleiben Zweifel, ob es sich die argentinische Regierung nicht zumindest ein bisschen zu einfach macht, wenn sie auch jetzt noch von „Geierfonds“ redet und diesen die alleinige Schuld an der Misere gibt. Denn auch die Regierung des südamerikanischen Landes, hat nach der Staatspleite 2002 handwerkliche Fehler gemacht, schreibt „Zeit online“. 
     
    „Kirchners Wirtschaftspolitik ist oft sprunghaft und diskretionär“, urteilt das Magazin. Ein schwerwiegendes Urteil. Denn welcher Investor fühlt sich von einer solchen Politik schon ermutigt, im Land zu investieren? Dabei braucht das Land dringend investitionsfreudige Unternehmen, um die in eine Rezession gleitende Wirtschaft auf Vordermann zu bringen. Statt Investoren anzulocken, versuchte sich Kirchner in der Vergangenheit an unkonventionellen Maßnahmen - vermeintlich, um die heimische Wirtschaft zu schützen. 
     
    Doch das könnte nach hinten losgegangen sein. Im April 2012 kündigte die Regierungschefin eine Verstaatlichung des Erdölkonzerns YPF an. Verstaatlichung? Eine Ankündigung, die Investoren verschreckt haben dürfte, berichtet die Zeitung. Dazu kommen Importbeschränkungen. So müssen dem Bericht zufolge „deutsche Hersteller von Luxusautos“ quasi zu argentinischen Exporteuren werden, wenn sie ihre Autos nach Argentinien importieren wollen. Das klingt diffus, aber wenn die Unternehmen verhindern wollen, dass ihre Autos vom Zoll abgefangen werden, müssen sie „im Gegenzug Wein, Leder oder Reis exportieren“, schreibt „Zeit online“. 
     
    Gleichzeitig seien auch argentinische Exporteure teilweise so stark besteuert worden, dass sich ihr Geschäft nicht länger lohnte. Eine Politik, die inländische Investoren hemmt. Dazu kommen weitere Probleme: Die Inflationsrate liege bei 40 Prozent und der Wechselkurs des Peso sei so stark reguliert, dass das Geschäft von illegalen Geldwechslern boome, heißt es. Probleme über Probleme also. So könnten die Hedgefonds nun zum Funken im Pulverfass werden.
     
    Der Chart zum Wechselkurs des US Dollars zum argentinischen Peso
    Er zeigt deutlich, wie der Peso über die Jahre systematisch - und politisch durchaus gewollt - an Wert verloren hat:
     
     





    wallstreetONLINE Redaktion
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