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    90 Prozent Verlust  2229  1 Kommentar Prominente Anleger werfen Deutscher Bank Ungleichbehandlung und Interessenkonflikte vor

    Zweierlei Maß? Die Deutsche Bank hat vermögende Privatkunden für Geschäfte mit zweifelhaften Immobilienfonds entschädigt. Doch während die Bank manchen Kunden ihre herben Verluste weitgehend ersetzte, verweigert sie anderen einen außergerichtlichen Vergleich, darunter den Erben des früheren Verfassungsgerichtspräsidenten Ernst Benda. Das berichtete jüngst die „Welt am Sonntag“.

    In die fraglichen Fonds, aus denen später die Immobilien-AG Prime Office entstand, hatten mehr als zehntausend Anleger insgesamt rund 342 Millionen Euro investiert. Zu den betroffenen Kunden gehören unter anderem zwei langjährige Dax-Vorstandschefs und zahlreiche vermögende Mittelständler. Viele der Investoren haben mit dieser Anlage rund 90 Prozent ihres Geldes verloren. Die ergebe sich Kundenunterlagen, die der Zeitung vorliegen.

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    Worum geht es? Bei den vorliegenden Differenzen geht es um mehrere Immobilienfonds des inzwischen insolventen Initiators für Geschlossene Immobilienfonds, DCM aus München, die die Deutsche Bank um das Jahr 2005 verkauft hatte. Vier DCM-Fonds wurden später in eine börsennotierte Immobiliengesellschaft, einen so genannten REIT, umgewandelt. Die so entstandene Prime Office AG ging im Jahr 2011 an die Börse. In den darauffolgenden Jahren halbierte sich der Aktienkurs.

     

    Interessenkonflikte und Verlustreiche Entscheidungen

    Allerdings schien bisher nicht bekannt, wie eng die Deutsche Bank das Projekt über Jahre begleitet hat. Wie die „Welt am Sonntag“ berichtet, soll die Bank dabei mehrfach Interessenskonflikte in Kauf genommen haben und zu Entscheidungen beigetragen haben, die für die Anleger höchst verlustträchtig waren. Zunächst kassierte die Bank beim Vertrieb Provisionen und weitere Gebühren, die sich bei einzelnen Fonds auf annähernd zehn Prozent summierten, wie aus den Vertriebsunterlagen hervorgehen soll, auf die sich die Zeitung bezieht.

    Die Umwandlung der fraglichen vier Immobilienfonds in die Aktiengesellschaft Prime Office organisierte ebenfalls die Deutsche Bank, wofür eine erneute Gebühr fällig wurde. Anschließend beriet sie die Prime Office mit Blick auf den bereits im Jahr 2007 geplanten Börsengang, der mehrfach verschoben werden musste. Nach Informationen der „Welt am Sonntag“ riet die Bank der Prime Office in dieser Phase, trotz der anhaltenden Finanzkrise weitere Immobilien zu kaufen. Dies soll maßgeblich zu der hohen Verschuldung beigetragen haben, die die Prime Office in den Folgejahren schwer belastete.

    Wie die „Welt am Sonntag“ ausführt, befand sich die Deutsche Bank sich während der Beratung in einem Interessenskonflikt, da sie ein maßgeblicher Gläubiger der Gesellschaft war. Insgesamt war sie über ihre Tochter Postbank an Darlehen über fast 290 Millionen Euro beteiligt. Ein Teil dieser Kredite drohte auszufallen, wenn die Prime Office ihren Börsengang abgesagt hätte. Erst kurz vor dem tatsächlichen Börsengang im Jahr 2011 legte die Deutsche Bank ihr Mandat nieder. Die Prime-Office-Aktien wurden zu einem Kurs von 6,20 Euro platziert, nur ein Bruchteil des einst anvisierten Erlöses.

     

    Chancen und Risiken dargelegt

    Die Deutsche Bank verweist in ihrer Stellungnahme gegenüber der „Welt am Sonntag“ darauf, dass die Fondsanleger selbst beschlossen hätten, ihre Fonds in die Prime Office AG einzubringen. Die Bank habe die Beratung der Anleger „auf Basis der Verkaufsprospekte mit Hinweis auf die Chancen und Risiken des Investments durchgeführt“, erklärt ein Sprecher. „Wir bedauern die für die Anleger enttäuschende Entwicklung ihres Investments.“ Zu einzelnen Kundenverbindungen und Personen könne man sich nicht äußern. Ebenso wenig wollte die Bank kommentieren, inwiefern sie Anleger entschädigt hat und warum nicht alle Kunden gleich behandelt wurden.


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