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    Geldpolitik der EZB  3013  1 Kommentar Der Kampf der EZB gegen Deflation wird noch Monate anhalten

    Zinssenkung auf ein neues Rekordtief, erstmals Strafzinsen für Banken und milliardenschwere Geldspritzen, um die Kreditvergabe in den Krisenländern anzukurbeln. Aus diesen Komponenten bestand das Feuerwerk der Geldpolitik, welches die Europäische Zentralbank (EZB) auf der letzten Notenbanksitzung Anfang Juni zündete. Knapp vier Wochen später entscheidet am morgigen Donnerstag der EZB-Rat abermals über den geldpolitischen Kurs.

    Wirkung der EZB-Maßnahmen wird abgewartet

    Derart spektakuläre Beschlüsse wie beim letzten Mal sind nun nicht zu erwarten. Zumal wichtige Teile des Pakets wie die beiden insgesamt 400 Milliarden Euro schweren Geldspritzen gegen die Kreditklemme in Südeuropa zwar bereits beschlossen sind, aber erst in den nächsten Monaten in die Märkte injiziert werden.
     
    Daher wird die EZB erst einmal abwarten und die Daten der kommenden Wochen beobachten, um die tatsächliche Wirkung der bisherigen Maßnahmen genau einschätzen zu können. Denn über Erfahrungswerte aus der Vergangenheit verfügt die Notenbank aufgrund der Einmaligkeit einzelner Beschlüsse (negativer Einlagezins) nicht.

    Inflation bleibt in Mai und Juni auf sehr niedrigem Niveau

    Auf die Inflation, das eigentliche Ziel der EZB, haben die Aktionen bislang zumindest noch nicht durchgegriffen. In der Eurozone lag die Jahresrate der Konsumentenpreise im Mai nur bei 0,5 Prozent (April: 0,7 Prozent). Das ist neben dem März-Wert der niedrigste Stand seit Herbst 2009. Die monatliche Inflationsrate betrug sogar nur -0,1 Prozent.


    (Quelle: Eurostat)

    Die Daten der Statistikbehörde Eurostat zeigen zudem, dass die Kernrate (ohne Energie und unverarbeitete Lebensmittel) mit 0,8 Prozent zwar den zweitniedrigsten Wert seit dem Bestehen der EZB im Jahr 1999 aufweist (nach Februar 2010: 0,7 Prozent), die Kernrate damit aber oberhalb der Gesamt-Inflation liegt. Dies war im Oktober 2013 das erste Mal seit dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise wieder der Fall und hat sich zuletzt verstärkt.


    (Quelle: Statista)

    Die erste Schnellschätzung von Eurostat für die Inflation im Juni geht von einem unveränderten Wert aus. Auch hier soll die jährliche Preisrate im Euroraum also bei nur 0,5 Prozent liegen.

    Rückgang der Erzeugerpreise der Industrie

    Hinzu kommt, dass auch die Erzeugerpreise der Industrie im Mai sowohl im Euroraum als auch in der EU28 im Vergleich zum Vormonat April um 0,1 Prozent gefallen sind. Bereits im April waren die Preise in beiden Gebieten um 0,1 Prozent zum Vormonat gesunken.

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    Sven Weisenhaus
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    Sven Weisenhaus ist seit Jahren Trader und Börsenexperte. Seine Erfahrungen und Analysen veröffentlicht er als Redakteur in verschiedenen Börsenpublikationen. Unter anderem veröffentlicht er seit Dezember 2012 den kostenlosen Börsendienst "Geldanlage-Brief". Zudem gehört er seit einigen Jahren zum Team von www.stockstreet.de und schreibt dort seit Anfang 2016 für den kostenlosen Börsendienst "Börse - Intern". Er hat außerdem die Bücher Das Internet vergisst nie: Chancen und Risiken im Umgang mit persönlichen Daten im Internet* und IT-Prüfungen im Rahmen von Jahresabschlussprüfungen* geschrieben. *Werbelink
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    Verfasst von Sven Weisenhaus
    Geldpolitik der EZB Der Kampf der EZB gegen Deflation wird noch Monate anhalten Zinssenkung auf ein neues Rekordtief, erstmals Strafzinsen für Banken und milliardenschwere Geldspritzen, um die Kreditvergabe in den Krisenländern anzukurbeln. Aus diesen Komponenten bestand das Feuerwerk der Geldpolitik, welches die Europäische …

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