Rohstoffe

Industriemetalle uneinheitlich - Kupfer nach US-Daten fester

London 10.07.14 - Die Industriemetallnotierungen zeigen sich heute an der London Metal Exchange uneinheitlich. Kupfer rutschte zu Handelsbeginn nach unten, belastet von den chinesischen Importdaten, kann sich nun aber dank der guten US-Arbeitsmarktdaten erholen.

Die Tonne Kupfer rutschte heute zeitweise unter die Marke von 7.100 USD, nachdem berichtet wurde, dass die chinesischen Kupferimporte im Juni um 7,9 Prozent auf 350.000 Tonnen gesunken waren. Ein Grund für die Schwäche sind die Betrugsfälle im Hafen von Qingdao, wo Unregelmäßigkeiten bei den Lagerbeständen festgestellt wurden. Dies führte zu einem starken Rückgang der Verfügbarkeit von Finanzierungen für die Kupferimport. Gleichzeitig sind die Kupferimporte Chinas im ersten Halbjahr 2014 um ein Viertel auf gut 2,5 Mio. Tonnen gestiegen.

Im Verlauf des zweiten Halbjahres erwarten Beobachter eine Ausweitung der Stimulusmaßnahmen für die chinesische Wirtschaft. Die Aussicht darauf verhinderte heute weitere Kursverluste ebenso, wie der Rückgang der Kupferbestände an der London Metal Exchange. Darüber hinaus gehen Analysten davon aus, dass eine Korrektur an den Aktienmärkten positiv für Rohstoffe und auch Industriemetalle sein dürfte. Die Industriemetalle gehörten in den vergangenen vier Jahren zu den Underperformern, was sich nun ändern könnte. Gestützt werden die Notierungen heute auch von den jüngsten Arbeitsmarktdaten aus den USA. Dort ist die Zahl der Arbeitslosengelderstanträge in der vergangenen Woche auf 304.000 zurückgegangen, womit diese wieder in die Nähe eines Sieben-Jahrestiefs gesunken sind.

Nickel zeigt sich heute etwas leichter, nachdem die Bestände an der London Metal Exchange wieder leicht gestiegen sind. Seit Jahresbeginn wird mit einer Verengung des Marktes gerechnet, dies ist bisher aber nicht eingetreten. Um neue Aufwärtsbewegungen zu ermöglichen, müssten die Bestände in London nachhaltig sinken, was Analysten aber für durchaus möglich halten. Im Oktober wird in Indonesien eine neue Regierung mit der Arbeit beginnen. Beobachter gehen davon aus, dass die Regierung dann auch Ausnahmen für den Exportbann von unverarbeiteten Rohstoffen formuliert. Die aktuelle Regierung befindet sich derweil in Verhandlungen mit Freeport-McMoRan, um eine Wiederaufnahme der Kupferexporte zu erreichen.

Die Bestände von Kupfer an der London Metal Exchange sanken zuletzt um 1.300 auf 158.050 Tonnen, die Zahl der gekündigten Lagerverträge ging um 1.925 auf 31.075 Tonnen zurück. Die Zinkbestände sanken um 500 auf 663.150 Tonnen und liegen damit auf dem geringsten Niveau seit Dezember 2010. Die Bestände von Blei blieben unverändert, bei Zinn war ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Die Bestände von Nickel sanken um 114 auf 305.280 Tonnen.

Die Tonne Kupfer verbessert sich heute um 0,5 Prozent auf 7.151 USD, Aluminium verliert 0,4 Prozent auf 1.946 USD, Blei steigt um 0,4 Prozent auf 2.206 USD. Nickel korrigiert um 0,4 Prozent auf 19.373 USD und Zink bleibt unverändert bei 2.281 USD.

Die als schwach interpretierten Außenhandelsdaten aus China belasten heute die Aktien der Rohstoffproduzenten. Anglo American können 0,1 Prozent hinzugewinnen, BHP Billiton korrigieren um 1,2 Prozent, GlencoreXstrata korrigieren um 0,5 Prozent, Rio Tinto rutschen um 1,3 Prozent nach unten. Für Vale SA geht es um 0,9 Prozent abwärts, Freeport-McMoRan steigen um 0,3 Prozent und First Quantum Minerals verbessern sich um 0,4 Prozent, nach die Analysten von TD Securities das Kursziel für die Aktie von 27 auf 30 CAD angehoben haben. Tsodilo Resources korrigieren gegenwärtig um 5,8 Prozent auf 1,29 CAD.