Silber zu Ausverkaufspreisen
Nach der dreijährigen Talfahrt ist der Preis von Silber seit Anfang Juni 2014 deutlich kräftiger gestiegen als der von Gold. Wenn die Kurserholung bei dem Edelmetall weitergehen sollte, könnte die Notierung des kleinen Bruders von Gold auf der Überholspur bleiben. Dafür gibt es etliche gute Gründe. Zumal harte Fakten klar aufzeigen, wie günstig Silber im langfristigen Vergleich tatsächlich ist.
Kleine Korrektur beim Silberpreis auf 20,90 Dollar je Unze: Fundamentale Gründe für den Kursrückgang sind allerdings nicht zu finden. Vielmehr ist er auf einen Rückschlag beim Goldpreis zurückzuführen. Die Notierung für das Edelmetall war am Montag, 14. Juli, plötzlich unter Druck gekommen, weil kurz nach Börseneröffnung in den USA für 1,37 Mrd. Dollar Gold-Futures auf den Markt geworfen worden waren. Von marktschonenden Verkäufen haben etliche Investoren wohl noch nichts gehört. Weil es derartige Vorfälle in den vergangenen Jahren wiederholt gegeben hatte, sprechen etliche Experten offen von Marktmanipulation. Trotz des jüngsten Kursrückschlags liegen die Preise für Gold und Silber gegenüber Anfang Juni aber immer noch kräftig im Plus. In unserem Beitrag „Gold – es begann im Hafen von Qingdao“ hatten wir den unserer Meinung nach entscheidenden Grund für den aktuellen Kursanstieg bei Edelmetallen aufgezeigt.
Perspektiven für Silber sind hervorragend
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Laut dem Branchenverband Silver Institute ist die physische Nachfrage nach dem Edelmetall im Jahr 2013 um 13 Prozent auf den Rekord von 1081,1 Mio. Unzen gestiegen. Verantwortlich hierfür war vor allem die starke Nachfrage nach Münzen und Barren, die um 76 Prozent auf 245,6 Mio. Unzen hochgeschossen ist. Die größte Abnehmerbranche bleibt allerdings die Industrie mit knapp 600 Mio. Unzen, vor allem die Elektronikbranche und der Fotosektor. Laut Schätzungen von Experten, sind 50 Prozent bis 90 Prozent des seit dem Jahr 1900 geförderten Silbers verbraucht worden, weshalb immer weniger von dem Edelmetall für Recyclingzwecke zur Verfügung steht. 2013 ist das Angebot an „Silber-Altmetall“ um ein Viertel auf 191,8 Mio. Unzen gesunken. Damit machte das Recycling nur noch 20 Prozent des weltweiten Silberangebots aus. Das war ein wichtiger Grund, warum das Angebot im Gesamtjahr um 103 Mio. Unzen kleiner war als die Nachfrage.