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    Baader Bond Markets  403  0 Kommentare "Notenbanken sitzen am längeren Hebel"

    17. Juli 2014. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Bereits in der Antike hat Archimedes das Hebelgesetz formuliert, das durchaus auch auf die Finanzwelt übertragbar ist. So ist die Länge des Hebels für den Grad der Kraftübertragung immens wichtig und macht die Notenbanken zu den wahren Herrschern über die Kapitalmärkte. Dies war nicht immer so. Wenn früher Notenbanken Währungspolitik betrieben, wurden solche Aktivitäten meist nur belächelt, da der Markt einfach mehr Power hatte. Aber inzwischen hat sich der Wind gedreht und Investoren scheuen sich vor einem Kräftemessen mit den Notenbanken. Und das ist auch gut so, denn inzwischen kann man sich mehr als eine blutige Nase dabei holen.
     
    So hält die japanische Notenbank weiterhin an ihrer äußerst lockeren Geldpolitik fest und lässt keinen Zweifel darüber aufkommen, dass sie dies noch Jahre wird durchhalten können. Einen nicht zu unterschätzenden Anteil trägt hierzu das seit vielen Jahren praktizierte Anleihen-Kaufprogramm bei, das auch in Großbritannien und den USA kopiert worden ist. Diesen Ländern gegenüber hat Euroland allerdings mit Interessenskonflikten zu kämpfen, die bisher dem Einsatz eines Anleihenankaufs entgegenstehen.
     
    Der äußere Druck auf Mario Draghi wird zwar stetig erhöht, aber noch bleiben die Vertreter der Europäischen Zentralbank (EZB) standhaft und verweigern die Gefolgschaft. Dass dies aber nur der Problematik der prozentualen Gewichtung und nicht einer generellen Ablehnung geschuldet ist, kann nicht ausgeschlossen werden. Fest steht allerdings, dass in den nächsten Wochen die Strategiewechsel in Großbritannien und den USA das marktbeherrschende Thema sein werden. Insbesondere bei diesen beiden Notenbanken scheint sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen abzuzeichnen, wer zuerst die Leitzinsen wieder leicht anheben wird. Leisten kann es sich zwar niemand, aber die Inflation wird es schon richten.

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