Marktstimmung
Krisennachrichten setzen DAX kaum zu
Zusammenfassung der Analyse
Waren sich beide Anlegergruppen eine Weile eher einig, so gehen die Meinungen jetzt wieder weit auseinander. Die institutionellen Investoren haben sich noch ein Stück stärker aus dem
Aktienmarkt zurückgezogen: 4 Prozent der Befragten sind aus deutschen Bluechips rausgegangen, 1 Prozent ist nicht mehr short. Von den privaten Anlegern sind dagegen nun weitere 9 Prozent
long.
Der Börse Frankfurt Sentiment-Index der Profis steht bei -1 Punkt und der der Privaten bei +17 Punkten – klar bullish. Der DAX selbst ist im
gleichen Zeitraum auf Wochensicht unverändert geblieben.
Joachim Goldberg sieht in beiden Bewegungen ein Indiz dafür, dass die Geopolitik Anleger viel weniger verunsichere als erwartet. Die Anzahl der neutral gestimmt, nicht positionierten Profis
steht nahe eines Rekordhochs, was sich mit den Ergebnissen einer ähnlichen Umfrage aus den USA decke. Die Privaten haben dagegen seiner Ansicht nach die Kursdellen zu Käufen genutzt.
In der Summe sei das Stimmungsbild nicht bedrohlich, viel eher sollte das Abebben ausländischer Kapitalzuflüsse in den Aktienmarkt zu denken geben, was sich auch am Euro zeige.
Lesen Sie auch
23. Juli 2014. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Würde man sich einzig und allein auf die mediale Berichterstattung verlassen, müsste man annehmen, die Situation am Aktienmarkt sähe alles andere als rosig aus. Zwar haben sich zuletzt die Hoffnungen auf eine Entspannung in der Ukraine-Krise wieder erhöht, nachdem zuvor noch der Absturz einer malaysischen Verkehrsmaschine nicht nur die Börsianer in einen temporären Schockzustand versetzt hatte. Dennoch muss man davon ausgehen, dass die Spannungen in der Ukraine jederzeit wieder aufflammen können. Andererseits ist während der vergangenen Tage auch die Lage in Nahost derart eskaliert, dass diese weltpolitischen Ereignisse, zumindest nach gängiger Lesart und angesichts der häufigen Kommentierungen vielerorts, viel stärker auf die Aktienkurse drücken müssten. Aber der DAX hat sich seit unserer vergangenen Stimmungserhebung per Saldo nicht bewegt. Auch die wöchentliche Handelsbandbreite lag während des Berichtszeitraums unter 3 Prozent.