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    ROUNDUP 2  290  0 Kommentare Siemens mit Gewinnschub - Energiegeschäft bremst aber kräftig

    (Neu: Aussagen Telefonkonferenz, Analysteneinschätzung, mehr Details, Aktienreaktion)

    MÜNCHEN (dpa-AFX) - Einen Tag vor dem Dienstantritt der neuen Spartenchefin Lisa Davis bereitet der wichtige Energie-Sektor Siemens Kopfschmerzen. Im umsatzstärksten Geschäftsfeld fielen im abgelaufenen Quartal 155 Millionen Euro an Kosten für verzögerte Projekte an. Und die Probleme dürften noch nicht vorbei sein: Während die meisten Geschäfte im Konzern gute Fortschritte erzielt hätten, sieht Konzernchef Joe Kaeser den Sektor "vor anhaltenden Herausforderungen in den nächsten Quartalen", wie er am Donnerstag zur Bilanzvorlage sagte. Es gebe "Altfälle (...), die für die Zukunft weitere finanzielle Risiken bergen".

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    Die ehemalige Shell-Managerin Davis dürfte also einiges zu tun haben, wenn sie am Freitag ihr neues Amt antritt. Denn Kaeser erwartet zusätzlich einen "anhaltend starken Wettbewerbsdruck". So werde etwa der Markt für hocheffiziente Gasturbinen 2014 kleiner als im Vorjahr sein. Die Zentrale der Sparte soll nicht mehr in Deutschland, sondern in den USA liegen. Dort sieht der Siemens-Chef unter anderem dank des aktuellen Booms rund um die Förderung von Schiefergas (Fracking) die Zukunft des Energie-Geschäfts. Die drängendsten Probleme liegen aber in Europa: Da die Anbindung von Nordsee-Windparks nicht im Zeitplan klappte, musste Siemens wieder Geld bezahlen.

    VOR EINEM JAHR DRÜCKTEN KOSTEN FÜRS SPARPROGRAMM AUF DEN GEWINN

    Bei der noch ausstehenden Nordsee-Plattform will Kaeser aber alte Fehler nicht wiederholen und aus den Lehren Gewinn ziehen. "Denn wir haben diese Lehren sehr teuer bezahlt." Unter anderem habe dieser Auftrag eine bessere Preisstruktur. Bei gleichen Preisen könne Siemens damit bessere Preise erzielen. So sei der Konzern etwa nicht mehr für die Stahlkonstruktion der Plattform zuständig.

    Dass der Konzerngewinn zwischen April und Juni im Vergleich zum dritten Geschäftsquartal 2013 trotz erneuter Belastungen gut ein Viertel auf 1,4 Milliarden Euro kletterte, lag an anderen Sonderposten: Vor einem Jahr hatte Siemens 418 Millionen Euro Kosten für sein damaliges Sparprogramm verbucht - die fielen nun nicht erneut an. Der Konzernumbau unter dem Namen "Siemens 2014" war noch unter Kaesers Vorgänger Peter Löscher entstanden, der vor genau einem Jahr seinen Hut nehmen musste.

    GESCHÄFT MIT INFRASTRUKTUR UND STÄDTEN BERAPPELT SICH

    Seitdem baut Kaeser den Industrieriesen kräftig um, hat weitere Sparrunden angeschoben und dem Konzern ein neues Leitbild für dieses Jahrzehnt verpasst. Zum Jahresabschluss im Herbst wird Siemens außerdem das letzte Mal in der aktuellen Struktur mit vier Sektoren berichten.

    Die beste Entwicklung zeigte im dritten Quartal das jüngste Konglomerat für Infrastruktur und Städte: Nach 23 Millionen Euro Verlust vor einem Jahr schrieb die Sparte nun 350 Millionen Euro Gewinn, das Industriegeschäft konnte um rund die Hälfte auf 548 Millionen Euro Überschuss zulegen. Die übrigen Sparten für Medizintechnik und eben Energie büßten dagegen Gewinn ein. Die Siemens-Aktie legte bis zum Mittag um 1,5 Prozent zu. Der Elektrokonzern habe weitgehend wie erwartet abgeschnitten, schrieb Analyst Ingo-Martin Schachel von der Commrezbank.

    JAHRESZIELE BESTÄTIGT

    Beim Umsatz kamen dem Konzern erneut Währungseffekte in die Quere: Sie drückten die Erlöse um vier Prozent auf 17,9 Milliarden Euro. Sonst hätte der Konzern leichtes Wachstum verzeichnet. Auch der Auftragseingang fiel durch die Umrechnung in die Heimatwährung mit 19,4 Milliarden Euro geringer aus. Wichtig für Siemens: Die Bestellungen lagen erneut höher als der Umsatz.

    Das ist eines der Jahresziele, dazu soll der Umsatz bereinigt um Wechselkurse sowie Zu- und Verkäufe auf dem Vorjahresniveau liegen. Auch das Gewinnziel bestätigte Kaeser: Je Aktie soll das Ergebnis mindestens 15 Prozent über den 5,08 Euro aus 2013 liegen. Nach neun Monaten steht Siemens mit 4,65 Euro bereits ein Fünftel über dem Vergleichswert. Der operative Gewinn, den Siemens als Sektorergebnis ausweist legte im dritten Quartal um mehr als ein Drittel auf 1,74 Milliarden Euro zu./mmb/stb




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