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Herbststürme im August

Rasant ging es weltweit abwärts mit den Kursen. Wie üblich leidet der DAX am stärksten unter den Marktkorrekturen. Dafür gibt es vor allem zwei Gründe. Zum einen besitzen insbesondere Ausländer die deutschen Bluechips. Und bei Korrekturen werfen sie sie als Erstes auf den Markt, bevor sie heimische Titel verkaufen.

Zum anderen ist auch die Zusammensetzung des DAX mit Banken, Versicherern und Automobilherstellern sehr Old-Economy-lastig. Die überfällige Korrektur ist indes kein Beinbruch. Denn der Anstieg verlief seit 2012 linear ohne größere Rücksetzer. Gleichwohl haben sich nun die Probleme gehäuft. Neben den geopolitischen Problemen wird deutlich, dass Südeuropa noch lange nicht über den Berg ist und möglicherweise die Schieflage der portugiesischen Banco Espírito Santo (jetzt Novo Banco) möglicherweise nicht die letzte war. Zudem ist Italien abermals in die Rezession gerutscht und die Sanktionen gegen Russland werden ganz Europa betreffen. Zwar nicht so stark, wie es manche deutschen Firmen trifft.

Bei Adidas hat sich dies ja bereits in massiven Kursverlusten bemerkbar gemacht. Auch Rheinmetall musste viele Federn lassen. Seit Anfang Juli verlor die Aktie rund 25 Prozent. Die beiden werden wohl kaum die Letzten sein, die unter der Ukraine-Krise leiden. Denn die deutschen Auftragseingänge sind im Juni mit einem Minus von 3,2 Prozent gegenüber dem Vormonat so stark gefallen wie seit drei Jahren nicht mehr. Die ersten Volkswirte munkeln hinter vorgehaltener Hand, dass auch Deutschland möglicherweise in die Rezession rutschen könnte. Der Herbst wird an den Börsen wohl stürmisch, aber das ist ja nichts Neues.

Ein sonniges Wochenende wünscht Ihnen Jörn Kränicke, Chefredakteur