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     1541  0 Kommentare Der „kleine Bruder“ ziert sich noch

    Wegen der Verschärfung der Krise im Irak und etlicher anderer geopolitischer Risiken hat sich der Goldpreis zuletzt erholt. Hingegen hat die Notierung von Silber weiter geschwächelt und kämpft um die Marke von 20 Dollar je Unze. Das könnte sich jedoch ändern, zumal „der kleine Bruder“ vergleichsweise günstig ist.

    Im Gegensatz zum Goldpreis bekommt Silber derzeit kein Bein auf den Boden: Kaum klettert die Notierung mal knapp über die Marke von 20 Dollar je Unze, kommt der Preis schon wieder unter Druck: Grund dafür  dürfte sein, dass die Bedeutung von Silber als Investmentvehikel bei Weitem nicht so groß ist wie bei Gold. Denn mehr als die Hälfte der Nachfrage nach Silber kommt aus Industrieanwendungen, wo es bei der Herstellung von Elektronikartikeln oder Solarpanels zum Einsatz. Und wenn die Konjunkturdaten aus Deutschland im Speziellen und Europa im Allgemeinen zusehends schlechter werden, trüben sich die Perspektiven für die Silbernachfrage ein. So war zuletzt die Industrieproduktion in Deutschland im Juni um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken. Gegenüber dem Vorjahr steht nun ein Minus von 0,5 Prozent zu Buche. Damit hat sich der Abwärtstrend der vergangenen Monate beschleunigt. Im Januar war die Industrieproduktion noch um 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. In den Folgemonaten ist das Plus aber immer geringer geworden. Wegen der Verschärfung der Sanktionen gegen Russland und der Reaktion des Landes ist zu befürchten, dass die Konjunkturdaten aus der Euro-Zone weiter schwächer als erwartet ausfallen könnten.

    Geopolitische Krisen treiben Goldpreis

    Gold auf ein Jahr

    Gold auf ein Jahr

    Gold hat in den vergangenen Tagen seine Stellung als „sicherer Hafen“ wieder mehr einmal eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Nachdem US-Präsident Barack Obama angekündigt hatte, dass er Luftschläge gegen die IS im Irak genehmigt hatte, legte der Goldpreis deutlich zu. Für Rückenwind sorgen auch die Pläne Russland, wegen der Sanktionen der EU und der USA die Einfuhr von Lebensmitteln aus diesen Ländern zu verbieten. In der Russland-Krise ist ebenso wenig eine Lösung in Sicht wie in der Krise zwischen Israel und den Palästinensern.

    Silber ist billig

    Silber auf ein Jahr

    Silber auf ein Jahr

    Nach dem Kursrückgang bei Silber ist der „kleine Bruder“ günstig bewertet. Eine Unze Gold kostet das 65,5fache einer Unze Silber. Der Schnitt für die vergangenen fünf Jahre liegt allerdings bei 57. Im 20. Jahrhundert lag der Durchschnitt sogar bei rund dem 40fachen. Gemessen daran hätte der „kleine Bruder“ deutliches Kurspotenzial, zumal die mittel- und langfristigen Perspektiven weiter gut sind. Weil das Silber bei der Herstellung von Elektronikartikeln oder Solarpanels „verbraucht“ wird, und damit für künftige Anwendungen nicht mehr zur Verfügung steht, schmelzen die weltweiten Vorräte zusehends dahin. Laut einer Studie des Branchenverbands Silver Institute sind sie zuletzt auf weniger als 1,39 Mrd. Unzen (43.233,83 Tonnen) gesunken und liegen damit in der Nähe des Allzeittiefs. Im Jahr 1900 wären es noch zwölf Billionen Unzen gewesen.

    Silber_3Wegen der Kursschwäche ist die physische Nachfrage in den USA zuletzt zurückgegangen. So hat die US-Münzprägeanstalt bekanntgegeben, dass der Absatz von Silbermünzen im Juli um 27 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken ist. Die mittel- und langfristigen Perspektiven für das Edelmetall bleiben allerdings gut. Zumal die Bedeutung von Silber als Investment in den nächsten Jahren deutlich zunehmen könnte.




    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Der „kleine Bruder“ ziert sich noch Wegen der Verschärfung der Krise im Irak und etlicher anderer geopolitischer Risiken hat sich der Goldpreis zuletzt erholt. Hingegen hat die Notierung von Silber weiter geschwächelt und kämpft um die Marke von 20 Dollar je Unze. Das könnte sich …

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