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    ROUNDUP 2  397  0 Kommentare Neue Projekte bremsen Leoni - Vorstand steht zu Zielen

    (Neu: Aussagen aus Telefonkonferenz, mehr Details, Analysten-Kommentare, Aktienkurs)

    NÜRNBERG (dpa-AFX) - Nach einem Quartal mit enttäuschten Erwartungen versucht Leoni-Chef Klaus Probst die Gemüter zu beruhigen. Der Kabelspezialist und Autozulieferer liege "exakt auf Kurs" zu seinen Jahreszielen, betonte der Vorstandschef am Dienstag. Dabei hatten die Nürnberger die Gewinnschätzungen von Analysten um satte 15 Prozent verfehlt. Für Probst kein Grund zur Panik: Die Monate April bis Juni seien genau so verlaufen, wie das Unternehmen intern kalkuliert habe. Doch die Quittung an der Börse folgte prompt. Die Leoni-Aktie war zu Handelsbeginn Schlusslicht im MDax , erholte sich zum Mittag aber leicht.

    Thomas Rau vom Analysehaus Montega teilte die Sicht von Probst und gehörte zu den wenigen Experten, die von den Zahlen nicht auf dem falschen Fuß erwischt wurden. Leoni habe im zweiten Quartal einfach viel Geld für neue Projekte mit der Autobranche in die Hand genommen, schrieb er. Um Kabelsysteme für neue Modelle herzustellen, müssen viele Mitarbeiter geschult und Fabriken zum Teil umgebaut werden. Bei einem Werk in Mexiko stand zudem das allererste Projekt für ein Pkw-Bordnetz an - bislang hatte die Fabrik nur für Lastwagen produziert. Auch in China läuft ein Programm für einen deutschen Oberklasse-Hersteller an.

    So lag der Konzernüberschuss im zweiten Quartal mit 29,9 Millionen Euro zwar gut ein Viertel höher als ein Jahr zuvor. Allerdings hatten Experten im Schnitt über 35 Millionen Euro erwartet. In der Bordnetzsparte sackte der Gewinn wegen der hohen Anlaufkosten sogar um ein Viertel ab. Und die Belastungen dürften im dritten Quartal weiter anhalten, sagte Probst. Zum Jahresende soll der Gewinn aber wieder kräftiger sprudeln.

    Neben den grundsätzlich teuren Projektanläufen bremsten außerdem Modellwechsel bei französischen Autobauern Leonis Geschäft. Konzernweit legte der Umsatz nur um ein Prozent auf 1,02 Milliarden Euro zu und blieb knapp hinter den Erwartungen zurück. Immerhin: Zum ersten Mal überhaupt setzte Leoni in den ersten sechs Monaten mehr als zwei Milliarden Euro um.

    Viel mehr dürfte es im zweiten Halbjahr zwar nicht werden - aber laut Probst genug, um die angepeilten 4,1 Milliarden Euro zu erreichen. Das Gewinnziel von mehr als 200 Millionen Euro vor Zinsen und Steuern (Ebit) sieht der Konzernchef ebenfalls nicht in Gefahr. Auch für Philippe Lorrain vom Bankhaus Hauck & Aufhäuser klingen die Unternehmensziele erreichbar. Probst bestätigte außerdem die Prognose für 2016. Dann soll der Konzern fünf Milliarden Euro umsetzen und sieben Prozent davon - also 350 Millionen Euro - als Ebit einbehalten. Etwa die Hälfte des Weges dorthin soll Leoni laut Probst schon 2015 schaffen.

    Ein Schlüssel zum Erfolg sollen die jetzt angeschobenen Projekte sein. Die Bordnetzsparte hat außerdem Aufträge im Wert von zwölf Milliarden Euro in den Büchern stehen. Wann diese allerdings umgesetzt werden, hängt auch von den Planungen der Autobauer ab. Auf lange Sicht will Leoni sich noch stärker an diese Branche heften. Ihr Anteil am Umsatz des Unternehmens soll von zuletzt 75 Prozent auf 80 Prozent wachsen. Dazu wollen sich die Nürnberger weniger abhängig vom Auf und Ab des heimischen Automarkts machen und speziell in Asien sowie in Nord- und Südamerika zulegen.

    Sollten die Erlöse auch nach 2016 mit durchschnittlich acht Prozent pro Jahr zulegen und die Marge mit sieben Prozent stabil bleiben, könnte Leoni bis 2025 sowohl Umsatz als auch Ebit verdoppeln. So lautet zumindest das "realistische" Ziel von Noch-Chef Probst, der Mitte 2015 nach dann 13 Jahren an der Konzernspitze abtritt./mmb/stw/fbr




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