AKTIE IM FOKUS 2
Eigene Zahlen setzen RWE unter Druck - Vortagesgewinne weg
(neu: Schlusskurse, NordLB, S&P Capital IQ)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Wie gewonnen so zerronnen: Nachdem die Aktien von RWE zur Wochenmitte noch kräftig von Zahlen des Konkurrenten Eon profitiert hatten, schlugen die eigenen Resultate den Anlegern am Donnerstag aufs Gemüt. Die RWE-Papiere knickten am Dax-Ende um 2,13i Prozent auf 28,685 Euro ein. Die Eon-Titel gaben leicht nach und der Dax schloss moderat im Plus.
RWE - Deutschlands zweitgrößter Energieversorger - leidet weiter unter dem Einbruch im Erzeugungsgeschäft. Sinkende Preise im Stromgroßhandel und der milde Winter hatten auch im ersten Halbjahr die Erträge in der einst wichtigsten Sparte der Essener geschmälert . Das um Sondereffekte bereinigte sogenannte nachhaltige Nettoergebnis war um mehr als die Hälfte eingebrochen.
'MARKTERWARTUNGEN VERFEHLT' - HÄNDLER: GEWINNMITNAHMEN
Lesen Sie auch
Am Markt sei mit einem nicht ganz so deutlichen Ergebnisrückgang gerechnet worden, schrieb Analyst Michael Schäfer von der Frankfurter Investmentbank Equinet in einer Studie. Er bezeichnete die Halbjahreszahlen allerdings als insgesamt solide, wenngleich wenig spannend. Ihn erstaunten die Kursverluste angesichts der deutlichen Vortagesgewinne nicht. Ähnlich äußerte sich ein Händler, der von Gewinnmitnahmen sprach. In seinen Augen beinhalteten die Resultate keine negativen Auffälligkeiten.
Analyst Clive Roberts von S&P Capital IQ allerdings nahm die Zahlen zum Anlass, die Aktien zum Verkauf zu empfehlen. Der Umsatz sei stärker gefallen als erwartet. Zudem wolle RWE nun weitere Kraftwerke stilllegen. Roberts reduzierte seine Gewinnerwartungen für 2014.
SUCHE NACH AUSWEG AUS KRISE GEHT WEITER
Analyst Heino Hammann von der NordLB konstatierte: "Die Suche nach einem Ausweg aus der Krise geht weiter." Eine mögliche Erholung der Strompreise und eine politische Entscheidung für die Etablierung eines Stromkapazitätsmarktes stellten derzeit eher vage Hoffnungsansätze für eine dauerhafte Trendwende dar. Die Auswirkungen der Energiewende müssten daher noch geraume Zeit abgearbeitet werden./mis/rum/fbr/la/he