Medien/Nach gescheiterter US-Übernahme
Sprint will T-Mobile-Preise angreifen
OVERLAND PARK (dpa-AFX) - Die Erfolgsserie von T-Mobile US droht zu reißen: Der Mobilfunkrivale Sprint will nach der gescheiterten Übernahme der US-Tochter der Deutschen Telekom laut einem Medienbericht einen Preiskampf um die Kunden anzetteln. Der unlängst von Großaktionär Softbank und dessen Besitzer Masayoshi Son neu installierte Sprint-Chef Marcelo Claure wolle die Preise auf breiter Front senken, berichtet das Telekom-Branchenblog Light Reading. Auf einer Betriebsversammlung am Donnerstag habe Claure "sehr aggressive" Preise angekündigt.
Der Fokus des Managements liege zunächst auf niedrigeren Tarifen, bevor der drittgrößte US-Mobilfunker sein Netz aufrüsten werde. "Wir werden sicherstellen, dass sich jeder Kunde zweimal überlegen wird, einen Vertrag bei einem Wettbewerber zu unterschreiben", sagte Claure demnach. Bereits in der kommenden Woche sollen die neuen Tarife vorgestellt werden. T-Mobile hatte mit scharfen Preissenkungen und Rabatten in den vergangenen Quartalen teils mehr Kunden angelockt als alle anderen landesweiten Anbieter zusammen, worunter vor allem Sprint litt.
Monatelang hatte Softbank-Chef Masayoshi Son Spekulationen zufolge versucht, das US-Geschäft der Bonner für kolportierte 32 Milliarden Dollar zu übernehmen, scheiterte aber letztlich am Widerstand der US-Wettbewerbshüter. Danach hatte er vergangene Woche Dan Hesse an der Sprint-Spitze durch den jüngeren Claure ersetzt, um einen Neuanfang anzustoßen./men/stw/stb