Aktien Frankfurt Ausblick
Leichter erwartet nach gutem Wochenauftakt
FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt dürften es die Anleger nach dem fulminanten Wochenauftakt am Dienstag etwas ruhiger angehen lassen. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex stand zuletzt bei 9473 Punkten und damit 0,39 Prozent unter dem Xetra-Schlusskurs vom Montag. Der Future auf den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,32 Prozent. Positiv aufgenommene Kommentare vom Notenbanker-Treffen im amerikanischen Jackson Hole hatten die Börsen zum Wochenauftakt angetrieben. Der deutsche Leitindex sparng um 1,83 Prozent an und machte die Verluste seit Ende Juli fast wieder wett.
An der Wall Street war der marktbreite S&P-500-Index im Handelsverlauf erstmals in seiner Geschichte über die Marke von 2000 Punkten gestiegen. Letztlich konnte er seine Gewinne aber nicht ganz halten. Nun dürften die Anleger das Tempo etwas drosseln. Dafür sprechen auch die Vorgaben: Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial gab seit dem Xetra-Schluss am Montag 0,29 Prozent ab, und in Asien zeigten die Kurstafeln zuletzt leichte Verluste an.
US-DATEN UND GESPRÄCHE ZWISCHEN PUTIN UND POROSCHENKO
Der Kalender bietet erst ab Nachmittag mit einigen US-Konjunkturdaten etwas Abwechslung. Daneben könnten die Gespräche russischer, ukrainischer und europäischer Spitzenpolitiker über die Ukraine-Krise in der weißrussischen Hauptstadt Minsk für Impulse sorgen. Im Mittelpunkt des Gipfeltreffens sollen Gespräche des Kremlchefs Wladimir Putin mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko stehen, der am Montagabend das Parlament aufgelöst und Neuwahlen für den 26. Oktober angesetzt hatte. Analyst Dirk Gojny von der Essener National-Bank warnte indes vor zu hohen Erwartungen an die Gespräche, da "die Positionen und Interessen sehr weit auseinander liegen". Ein Fortschritt wäre schon, "wenn weitere Treffen vereinbart werden", so der Experte.
Lesen Sie auch
Unternehmensseitig gab es zunächst kaum Nachrichten. Wie das "Handelsblatt" berichtet, sucht der Energiekonzern RWE wegen seiner angespannten Finanzlage Partner für den Bau eines weiteren Meerwindparks in der Nordsee. Für das Projekt Nordsee One seien zunächst Investitionen von rund 1,2 Milliarden Euro geplant, heißt es weiter. Derweil ist die Lage für Kunden der Lufthansa weiter unklar: Es ist weiter offen, wann und wie lange die Flugkapitäne der Fluggesellschaft streiken werden. Nähere Informationen zu einem möglichen Arbeitskampf werden frühestens am heutigen Dienstag erwartet.
POSITIVE UBS-STUDIE BEWEGT STAHLAKTIEN
So sorgt vor allem eine Stahlsektor-Studie der UBS für Bewegung. Die Experten erwarten eine Trendwende und es sei an der Zeit, sich entsprechend zu positionieren. Salzgitter-Aktien sprangen nach einer Kaufempfehlung um fast drei Prozent an. Klöckner & Co sehen die Experten nicht mehr so negativ wie bislang, was die Papiere um zweieinhalb Prozent nach oben trieb.
Im SDax werden die Aktien von Borussia Dortmund (BVB) ex Bezugsrecht gehandelt. Voraussichtlich bis zum 8. September haben Altaktionäre im Zuge der laufenden Kapitalerhöhung die Möglichkeit, für jeweils elf ihrer Anteile vier junge Aktien zu je 4,66 Euro zu beziehen. Ein Handel der Bezugsrechte findet nicht statt. Die jungen Aktien, die erst für das Geschäftsjahr 2014/15 gewinnberechtigt sind, sollen anschließend bis zur nächsten Hauptversammlung separat (ISIN DE000A11QXQ6) gehandelt werden./gl/ag