Die Fed wirft ihren Schatten voraus; China drückt die Märkte
Top-Entwicklungen: China drückt die Märkte
- Die schwachen Wirtschaftsdaten aus China reißen nicht ab. Einzelhandelsumsätze, Industrieproduktion, und Investionen in Sachanlagen haben die Erwartungen teils deutlich verfehlt. Insbesondere letztgenannter Punkt hat den niedrigsten Stand seit einer Dekade erreicht. Nach einer Erholung in Q2 dürfte die Wirtschaftsentwicklung in Q3 schwächer ausfallen und stellt das Bodenbildungsszenario in Frage. Einige Banken wie beispielsweise die Royal Bank of Scotland haben ihre Wachstumsprognosen für dieses Jahr bereits nach unten angepasst (hier: von 7,6% auf 7,2%). Neben schwächeren asiatischen Aktienindizes dürften auch die europäischen Märkte schwächer in den Handel starten. Insbesondere sind aber die Rohstoffwährungen AUD, CAD, BRL oder ZAR stark in Mitleidenschaft genommen worden. Dabei präsentieren sie sich im Vorfeld zur Fed-Sitzung am Mittwoch auffällig schwach gegenüber dem US Dollar (siehe Marktkommentar).
- Am Donnerstag steht das schottische Unabhängigkeitsreferendum an. Nach der letzten Umfrage ist das "Nein" Lager mit 53% der Stimmen vorne. Ein Blick auf den GBP/USD oder EUR/GBP Chart sieht auch eher danach aus, dass der Markt einen Verbleib Schottlands in der Union einpreist. Ähnlich wie andere Investmenthäuser sieht auch JP Morgan die Chancen dafür bei 60 zu 40. Dennoch kann man ein anderes Ergebnis nie gänzlich ausschließen.
Marktkommentar: Die Fed wirft ihren Schatten voraus
- Im Oktober wird das QE3-Programm auslaufen und die Fed dürfte damit beginnen, den Markt konkreter auf den ersten Zinsschritt im nächsten Jahr vorzubereiten. Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Investoren nimmt an, dass dieser Schritt mit einer Änderung im Wortlaut über den Zeitraum des aktuellen Zinssatzes "considerable time" schon diese Woche stattfindet. Die guten Einzelhandelsdaten und das auf ein neues Jahreshoch gestiegene Verbrauchervertrauen nach Reuters/Michigan haben am Freitag diese Annahme nochmals untermauert. Dementsprechend ist im Vorfeld dieses Ereignisses die Spekulationstiefe für den USD auf ein Mehrjahreshoch angestiegen und das Open Interest hat fast das Niveau von Sommer 2013 erreicht. Darüber hinaus ist die Anleiherendite für 10-jährige US-Anleihen am Freitag auf über 2,6% gestiegen und schickt sich an den Abwärtstrendkanal seit Anfang des Jahres nach oben zu verlassen. Dies würde ein neues Kaufsignal implizieren und die Nachfage nach USD Anlageklassen erhöhen. Gleichfalls bedeutet dies einen Kapitalabfluss aus Schwellen- und Rohstoffländern, da einerseits US-Investoren nicht mehr nach Übersse müssen, um mehr Rendite zu erzielen und da Rohstoffe durch den steigenden USD belastet werden. Dennoch ist eine Änderung des Wortlauts bei diesem Fed-Treffen noch keine ausgemachte Sache und ein "Non-Event" könnte die hohe Spekulationstiefe abbauen und für einen Rücksetzer sorgen. Davon dürfte dann auch der Euro profitieren. Aber mit Blick auf den langfristigen US Dollar Index Chart (siehe Chart des Tages) ist eine mögliche Bodenbildung in Form einer verschachtelten inversen SKS feststellbar. Sollte die Nackenlinie durchschlagen werden, hätte dies weitreichend negative Folgen für den Euro, Rohstoffe und Schwellenländer.
Chart des Tages: US Dollar Index womöglich in großer Bodenbildung
Wichtige Wirtschaftstermine | |||||
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Aktuell | Prognose | Zuletzt |
01:00 | GB | Rightmove Immobilienindex (Monat) (Sep) | 0,9% | - | -2,9% |
11:00 | EUR | Handelsbilanz s.a. (Jul) | - | - | 13,8 Mrd. |
14:30 | USA | NY Empire State Produktionsindex (Sep) | - | 15,0 | 14,7 |
14:30 | USA | Industrieproduktion (Monat) (Aug) | - | 0,3% | 0,4% |
15:15 | USA | Kapazitätsauslastung (Aug) | - | 79,3% | 79,2% |
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