Wochenausblick
Dynamik fehlt - Seite 2
Auf der Unterseite verschärfe sich unterdessen die Gefahr eines Wechsels von „starken in schwache Hände“, wenn die 38-Wochen-Linie bei aktuell 9.557 Punkten unterschritten werde. Abgeschlossen sei die zur Disposition stehende Toppbildung dagegen erst bei einem Abgleiten unter die Nackenlinie der Schulter-Kopf-Schulter-Formation bei rund 8.900 Punkten. „Freud und Leid liegen derzeit beim DAX also eng beieinander.“
Zumindest mittelfristig ist die DekaBank allerdings durchaus optimistisch: „Sollte sich die Lage in der Ukraine nicht erneut verschlechtern, ist in den kommenden Wochen mit einem Abbau der geopolitischen Risikoprämie zu rechnen“, kommentieren die Analysten in ihrem aktuellen Monatsausblick. Auch wenn die Geschäftsaussichten der Unternehmen zuletzt etwas vorsichtiger eingeschätzt worden seien, bleibe die Gewinnentwicklung auf einem soliden Expansionspfad und die Profitabilität auf hohem Niveau. „Zudem sorgt die Geldpolitik der EZB für ein anhaltend unterstützendes Aktienmarktumfeld.“ Die Bank sieht den DAX in drei Monaten bei 10.000 Punkten, in sechs bei 10.500 Zählern.
Referendum lastet auf Pfund
Viel mehr Bewegung als auf den Aktienmärkten gibt es derzeit auf den Devisenmärkten: Der Euro hat sich im September weiter abgeschwächt und verharrt nun unter der Marke von 1,30 US-Dollar zum Euro, im Mai mussten noch fast 1,40 US-Dollar für einen Euro hingelegt werden. Federn lassen musste zudem das britische Pfund vor der anstehenden Abstimmung der Schotten. „ Ein Ja-Votum würde für Verunsicherung sorgen, vor allem da die Märkte darauf kaum vorbereitet sind“, kommentiert Christian Apelt von der Helaba. Das Pfund werde dann voraussichtlich deutlich leiden.
Allerdings müsse dies nicht von Dauer sein. „Wenn für die mit der Unabhängigkeit aufkommenden Probleme schnelle Lösungen gefunden werden, dürften sich die Finanzmärkte zügig wieder beruhigen.“ Die politischen Gewichte in Großbritannien würden sich aber verschieben, denn nur ein Konservativer aus Schottland sitze im Parlament. „Die Wahrscheinlichkeit eines EU-Austritts würde wachsen.“
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- 11.00 Uhr. Deutschland: ZEW-Konjunkturerwartungen September. Nach Einschätzung der Helaba dürften die ZEW-Erwartungen mit großer Wahrscheinlichkeit nochmals zurückgehen, die Analysten prognostizieren 5 Punkte nach 8,6 im August. Die ZEW-Konjunkturerwartungen werden monatlich in einer Umfrage erhoben, an der sich bis zu 350 Finanzexperten beteiligen.
Mittwoch, 17. September