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     781  0 Kommentare Kommt die Schwellenländerkrise zurück? Aussie nach RBA-Sitzung erholt

    Top-Entwicklungen: Aussie nach RBA-Sitzung erholt

    • Im Vorfeld der Fed-Sitzung fallen die asiatischen Märkte den neunten Tag in Folge (gemessen am MSCI Pacific ETF). Investoren realisieren Gewinne, die seit Beginn der Rally im März in vielen Schwellenländern zu beobachten ist. Die Gründe hierfür liegen in der Annahme, dass die US-Notenbak ihre "Forward Guidance" anpassen und den Markt konkreter auf den ersten Zinsschritt vorbereiten wird. Damit einhergehend dürfte auch die Zinskurve in den USA wieder anziehen. Nach einer Wiederaufnahme des "Carry Trades" im Winter/Frühjahr "USD short und Emerging Markets long" stellt sich jetzt die Frage, ob eine Rückabwicklung ansteht und wenn ja: Wird der Ausfall ähnliche Volatilität auslösen wie in 2013? (siehe Marktkommentar)
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    • In Australien hat das Sitzungsprotokoll der RBA auf eine spekulative Überhitzung im Immobilienmarkt hingewiesen. Seit die australische Notenbank ihren aktuellen Zinssenkungszyklus in 2011 startete, haben die Hauspreise nochmals deutlich zugelegt (siehe Chart des Tages I). Allein dieses Jahr um etwa 10%. Dies unterminiert die Finanzmarktstabilität. Von daher sind trotz einer relativ hohen Arbeitslosenquote für Australien weitere Leitzinssenkungen nahezu ausgeschlossen. Gleichfalls bewertet die Notenbank den Aussie als weiterhin über seinem fundamentalen Wert. Nach dem Abverkauf von letzter Woche kann AUD/USD sich daraufhin über der Unterstützung bei 0,8981 zunächst stabilisieren.

    Marktkommentar:  Kommt die Schwellenländerkrise zurück? 

    • In Zeiten des Anlagenotstands sahen sich Investoren in der ersten Jahreshälfte gezwungen das Risiko einzugehen und wieder in die Schwellenländer zurückzukehren. Dafür gab es gute Gründe. Zum einen hat der scharfe Wintereinbruch in den USA den ersten Zinsschritt der US-Notenbank wieder hinausgezögert, was den Anstieg der US-Zinskurve stoppte. Ausserdem waren europäische Anlageklassen nach zwei Jahren Rally ausgequetscht. Wohin mit dem Kapital? Zum anderen haben die Schwellenländer nach dem erdrutschartigen Verfall ihrer Währugngen und Anlageklassen seit Mai 2013 ihre Geldpolitik massiv geändert. Es kam zu deutlichen Leitzinsanhebungen, die darauf abzielten die Realzinsdifferenz zu Niedrigzinsräumen wie dem Yen-, US Dollar- und Euroraum zu verbessern, um die erhöhten Risiken durch eine angemessene Rendite zu kompensieren. Realwirtschaftlich hatte dies auch den Vorteil, dass die teils chronischen Leistungsbilanzdefizite durch eine Eindämmung des Binnenkonsums reduziert wurden. Darüber hinaus wurde "InflationTargeting" als geldpolitisches Ziel eingeführt, um das Investorenvertrauen zurückzugewinnen. Dies alles hat zu einem Kapitalrückfluss in die Schwellenländer geführt. Nur bedeutet eine perspektivisch anziehende Zinskurve in den USA, dass US-Investoren wieder eine ordentliiche Rendite zu Hause erzielen können, ohne dass Währungs- und Länderrisiken eingegangen werden müssen. Wie Chart des Tages II verdeutlicht, liegt eine negative Korrelation zwischen Schwellenländerwährungen und der US-Anleiherendite für 10-jährige Staatsanleihen vor. Gleichzeitig wirft die chinesische Konjunktur Fragezeichen auf und die Strukturprobleme sind in vielen Schwellenländern nicht angegangen worden, sondern sind lediglich durch die angepasste Geldpolitik überdeckt worden. Mit der Normalisierung  der US-Geldpolitik dürfte der US Dollar zur Stärke neigen und die Rohstoffpreise unter Druck setzen, die für viele Schwellenländer das Hauptexportgut darstellen. Die Handelsbilanz dürfte sich für einige Kandidaten verschlechtern. Selbst wenn die US-Notenbank bei diesem Treffen noch keine Änderung im Wortlaut erkennen lässt, dürfte in den nächsten Sitzungen eine Anpassung erfolgen. Für die Schwellenländer wäre damit nur wieder etwas Zeit gewonnen, aber die Volatilität in diesen Märkten dürfte in den nächsten Monaten wieder zunehmen - auch wenn die Heftigkeit der Reaktion nicht das Ausmaß annimmt wie letztes Jahr.

    MK Datastream Charts - Australien_leitzinsen_hauspreise

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    Jörg Rohmann
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    Jörg Rohmann verfügt über eine langjährige Berufserfahrung in Makro- und Technischer Analyse der Finanzmärkte. Tradern und Anlegern wurde er als Chefanalyst bei Alpari Deutschland bekannt. Er ist ein Generalist mit Tiefgang, der alle Anlageklassen rund um den Globus analysiert. Dabei widmet er sich insbesondere Trading- und Investmentideen abseits des Mainstreams. Weitere Analysen und Informationen unter: www.armoredhorse.com.
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    Verfasst von 2Jörg Rohmann
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