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     1047  0 Kommentare Alibaba-Euphorie kennt keine Grenzen

    Kaum jemand zweifelt, dass der Börsengang von Alibaba der größte aller Zeiten wird. Denn die Kombination aus China und Internet ist einfach zu verlockend für die Investoren, zumal das Wachstum der Weltwirtschaft derzeit schwach wie selten zuvor ist. Die laufende Roadshow könnte das Interesse der Investoren an dem Papier weiter deutlich anheizen. Etliche Analysten überschlagen sich bereits mit ihren Kurszielen.

    Das lange Warten hat endlich ein Ende: Nachdem Investoren ursprünglich erwartet hatten, dass Alibaba bereits Ende 2013 sein Börsendebüt geben könnte, soll es nun am 19. September soweit sein. An dem Tag wird der Internetriese sein Debüt an der New Yorker Börse geben. Derzeit ist das Team um Firmengründer Jack Ma und Vorstandschef Jonathan Lu in den USA auf Roadshow.

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    Das Interesse an den Aktien  ist riesig. Die Internetfirma hat die Emissionsspanne auf 66 bis 68 Dollar je Aktie erhöht. Mancher Experte war zuvor davon ausgegangen, dass der Konzern einen niedrigen Emissionspreis wählen würde, um zu vermeiden, dass es nach dem Börsengang zu einem Kurseinbruch wie damals bei Facebook kommt. Das Team von Alibaba hat aber das hohe Interesse der Investoren genutzt, um den Emissionspreis während der Roadshow anzuheben. Aus welchem Grund sollten Ma und der Großaktionär Yahoo, die beim Börsengang Anteile verkaufen, auf eine Menge Geld verzichten? Das haben die Altaktionäre von Facebook auch nicht getan.

    Superlativen von Alibaba

    Facebook in $ auf ein Jahr

    Facebook in $ auf ein Jahr

    Dabei setzt Alibaba selbst bei der aktuellen Emissionsspanne neue Maßstäbe. Am oberen Rand der Spanne würde der Konzern 25 Mrd. Dollar einnehmen. Damit würde der Konzern die Agricultural Bank of China ablösen, die bei IPO im Jahr 2010 in Hongkong und Shanghai 22,1 Mrd. Dollar eingesammelt hatte und seitdem die weltweite Nummer eins unter den größten Börsengängen belegt. Mit einem Börsenwert von mehr als 160 Mrd. Dollar würde Alibaba zudem in einer Liga mit den oberen fünf Prozent auf dem S&P500 spielen, die das größte Gewicht auf die Waage bringen.

    Analysten sind euphorisch

    Tencent in € auf ein Jahr

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    Weil die Banken, die am Börsengang beteiligt sind, innerhalb von 40 Tagen nach dem US-Debüt kein Research veröffentlichen dürfen, ist es äußerst schwierig, sich eine Vorstellung über die Bewertung der Internetfirma zu verschaffen. Investoren müssen daher auf die Studien von anderen Analysten zugreifen. Und etliche sind euphorisch. So hat James Cordwell von Atlantic Equities ebenso wie Henry Guo von JG Capital ein Kursziel von 100 Dollar ausgegeben. Damit wäre Alibaba mit einem 2015er-KGV von 37 auf Basis des von JG Capital prognostizieren bereinigten Gewinns je Aktie bewertet. Auf Basis der 2016er-Schätzungen liege das KGV bei 27,5. Demnach wäre Alibaba mit einem Aufschlag gegenüber den führenden eCommerce-Unternehmen der Welt bewertet. Wegen der hohen Margen und der erwarteten Gewinnperspektiven sie der Aufschlag für Alibaba aber berechtigt, so der Analyst. Die chinesische Internetfirma Tencent ist mit einem 2015er-KGV von 30 bewertet.

    Etliche Risiken

    Eines der größten Risiken für Investoren ist, dass sich das Wirtschaftswachstum in China deutlich abkühlt. Eine weitere Abschwächung am Immobilienmarkt würde die Wirtschaft deutlich bremsen und damit auch die Geschäftsperspektiven von Alibaba eintrüben. Zudem muss der Internethandel in China weiter kräftig wachsen. In so einem Umfeld könnte Alibaba die Ergebnisse deutlich stärken steigern. Denn die Ausweitung des Marktanteils wird angesichts eines Anteils von 80 Prozent am chinesischen Markt zusehends schwieriger.

    Der Börsengang von Alibaba könnte ein großer Erfolg werden, selbst wenn der endgültige Emissionspreis noch über der aktuellen Spanne liegen sollte. Investoren, die an der Hausse der Facebook-Aktie nicht partizipiert haben, könnten nun eine Chance sehen, diesmal dabei zu sein. Hoffentlich sind die Computer an der New Yorker Börse auf den Ansturm der Investoren vorbereitet, damit ein Fiasko wie beim IPO von Facebook an der Nasdaq vermieden wird.



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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Alibaba-Euphorie kennt keine Grenzen Kaum jemand zweifelt, dass der Börsengang von Alibaba der größte aller Zeiten wird. Denn die Kombination aus China und Internet ist einfach zu verlockend für die Investoren, zumal das Wachstum der Weltwirtschaft derzeit schwach wie selten zuvor …

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