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     1139  0 Kommentare QE-Entzug löst Verkaufswelle aus; Japanische Inflation enttäuscht: BoJ-Intervention?

    Top-Entwicklungen: Japanische Inflation enttäuscht: BoJ-Intervention?

    • In Asien setzte sich die gestern gestartete Verkaufswelle fort. Der Hang Seng Index verlor 0,5%, der Kospi 0,4% und der Nikkei 1,2%. Die Verluste fielen aber wesentlich moderater aus als in Europa und den USA. Dies mag daran liegen, dass die chinesische Regierung die Regulierung der vier großen Banken für Immobilienkredite lockert. Das Baugewerbe macht rund 15% des BIP aus und damit adressiert die Regierung die jüngste Schwäche dieses Sektors. Wie zuvor schon gesehen, handelt es sich um Mini-Stimulierungsmaßnahmen, um das Wachstum stabil zu halten. Für die gestrigen Verluste werden mehrheitlich geopolitische Risiken und die mögliche Verstaatlichung von ausländischem Vermögen in Russland gemacht. M. E. hängt diese Entwicklung viel stärker von der Normalisierung der US-Geldpolitik zusammen (siehe Marktkommentar).
    • Am Währungsmarkt sorgten die japanischen Inflationsdaten für Bewegung. Zwar lag der nationale Verbraucherpreisindex im August mit 3,3% marginal unter dem Niveau von Juli (3,4%), aber wenn man die Effekte der Merhwertsteuererhöhung herausnimmt, war die Inflation mit 1,1% enttäuschend und deutlich unter dem Wert von Juli (1,3%).  Das 2%-Inflationsziel für 2015 rückt weiter in die Ferne und die BoJ könnte sich gezwungen sehen, eine Ausweitung ihrer Stimulierungsmaßnahmen vorzunehmen. Dementsprechend präsentiert sich der Yen  - trotz Aktienmarktdelle - relativ schwach gegenüber den meisten Währungen. Im USD/JPY hat sich eine potenzielle bullishe Flagge gebildet, die bei einem Ausbruch nach oben ein neues trendbestätigendes Kaufsignal auslösen könnte. EUR/USD konsolidiert nach den Tiefstständen bei 1,2695 knapp unterhalb des Kreuzwiderstands bestehend aus der Horizontalen bei 1,2751 (April-/Julitiefs 2013) und der unteren Abwärtstrendkanalbegrenzung des dominanten Abwärtstrends seit Mai. Entweder kommt es zum Rebereak oder nur zum Rücktest mit neuen Verlaufstiefs.

    Marktkommentar: QE-Entzug löst Verkaufswelle aus

    • Ähnlich wie beim Ende der QE1 und QE2-Programme ist eine erhöhte Risikoaversion der Marktteilnehmer mit dem Auslaufen von QE3 festzustellen. Seit dem Frühjahr ist  trotzt neuer Verlaufhochs in den großen US-Indizes eine relative Schwäche bei den Nebenwerten gegenüber dem S&P 500 und eine mögliche Topbildung zu beobachten (siehe Chart des Tages I). Darüber hinaus setzen Investoren verstärkt auf defensive Titel (siehe Marktkommentar 25.09.2014 goo.gl/iTu7bN) und auch US-Anleihen steigen seit Anfang des Jahres (siehe Chart des Tages II). Man sichert sich ab. Dabei ist es nicht nur der Liquiditätsentzug, der sich insbesondere bei den Nebenwerten und auch bei High Yield Bonds ausdrückt (siehe Chart des Tages III), sondern auch der erste Zinsschritt der US-Notenbank, welcher zur Verunsicherung beiträgt. Das ist eine Situation, die es seit 2006 nicht mehr gegeben hat. Aufgrund der soliden Wirtschaftsdaten in den USA könnte der Wortlaut wie lange Zinsen noch niedrig bleiben von derzeit "beträchtliche Zeit" beim nächsten Fed-Treffen Ende Oktober verändert werden, um den Markt auf den ersten Zinsschritt vorzubereiten. Gestern erläuterte Fed-Mitglied Richard Fisher, dass die erste Zinserhöhung bereits im Frühjahr 2015 erfolgen könnte. In der aktuellen Situation könnten Marktteilnehmer zunehmend nervöser werden und zu Gewinnmitnahmen neigen. Eine Korrektur zwischen 5% und 10% wäre durchaus möglich. Sollte der Russell 2000 eine Top vollziehen, wäre dies ein starkes Zeichen für weitere Preisschwäche in den kommenden Monaten.

    Chart des Tages I: Russell 2000 mit relativer Schwäche

     russel_26092014

    Chart des Tages II: Anleiherendite 10-jährige Staatsanleihe

    ttreasurey_26092014

    Chart des Tages III: PIMCO High Yield Fund

    highyield_26092014

     

     

    Wichtige Wirtschaftstermine
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    08:00 DE Gfk Verbrauchervertrauen Umfrage (Okt) - 8,3 8,5
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    14:30 USA Bruttoinlandsprodukt annualisiert (Q2) - 4,6% -2,1%
    14:30 USA Private Konsumausgaben Preise (Quartal) (Q2) - 2,3% 1,4%
    15:55 USA Reuters/Michigan Verbraucherstimmungs-Index (Sep) - 84,7 82,5

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    Jörg Rohmann verfügt über eine langjährige Berufserfahrung in Makro- und Technischer Analyse der Finanzmärkte. Tradern und Anlegern wurde er als Chefanalyst bei Alpari Deutschland bekannt. Er ist ein Generalist mit Tiefgang, der alle Anlageklassen rund um den Globus analysiert. Dabei widmet er sich insbesondere Trading- und Investmentideen abseits des Mainstreams. Weitere Analysen und Informationen unter: www.armoredhorse.com.
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    Verfasst von 2Jörg Rohmann
    QE-Entzug löst Verkaufswelle aus; Japanische Inflation enttäuscht: BoJ-Intervention? Top-Entwicklungen: Japanische Inflation enttäuscht: BoJ-Intervention? In Asien setzte sich die gestern gestartete Verkaufswelle fort. Der Hang Seng Index verlor 0,5%, der Kospi 0,4% und der Nikkei 1,2%. Die Verluste fielen aber wesentlich …

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