Wochenausblick
Skeptische Charttechniker - Seite 2
Dividendenrendite, Geldpolitik und schwacher Euro stützen
Fundamental argumentierende Analysten sehen weniger schwarz: Nach Einschätzung von Andreas Hürkamp von der Commerzbank wird das schwache Wachstum im Euroraum den DAX auch im Oktober belasten.
„Doch die attraktive DAX-Dividendenrendite von 3 Prozent und Hoffnungen auf weitere monetäre Maßnahmen der EZB sollten eine deutliche Abwärtskorrektur verhindern.“
Wie Heinz-Gerd Sonnenschein von der Postbank erläutert, wird zudem mit einem schwächeren Euro eine wichtige Voraussetzung für eine konjunkturelle Erholung geschaffen. „Dies sollte sich in
kräftig steigenden Unternehmensgewinnen und -umsätzen niederschlagen.“ Nach Einschätzung des Analysten dürften einige Unternehmen schon bei der Vorlage ihrer Bilanz zum dritten Quartal auf den
positiven Effekt eines abwertenden Euro hinweisen. „Dies kann kurzfristig den Abwärtsrevisionstrend bei den Gewinnerwartungen stoppen und Kurspotenzial eröffnen.“ Auf Sicht von drei Monaten
sieht die Bank den DAX bei 10.400 bis 10.600 Punkten, auf Sicht von zwölf Monaten bei 10.700 bis 10.900 Zählern.
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Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftsdaten
Dienstag, 30. September
11.00 Uhr. EU: Verbraucherpreise September. Die Verbraucherpreise in der Eurozone werden laut Deka Bank weiterhin durch die schwache Preisentwicklung am Energiemarkt
beeinflusst. Für den September erwarten die Analysten einen moderaten Anstieg um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, die Konsensschätzungen liegen bei 0,3 Prozent.
Mittwoch, 1. Oktober
9.00 Uhr. Börsengang des Online-Händlers Zalando an der Börse Frankfurt (Prime Standard)
Donnerstag, 2. Oktober
9.00 Uhr. Börsengang von Rocket Internet an der Börse Frankfurt (Entry Standard)
13.45 Uhr. EU: EZB-Zinsentscheid mit anschließender Pressekonferenz. Am Markt wird davon ausgegangen, dass die EZB lediglich Details zum ABS/Covered Bond-Kaufprogramm bekannt
geben wird. Problematisch bleiben der Commerzbank zufolge aber die weiter fallenden Inflationserwartungen. „Der Druck auf die Notenbank, noch mehr zu tun, bleibt also hoch.“ Auch daher
werde die EZB am Ende – vermutlich im ersten Halbjahr 2015 – auch Staatsanleihen kaufen.
Freitag, 3. Oktober
Deutschland: Tag der Deutschen Einheit. An der Börse Frankfurt wird nicht gehandelt.
14.30 Uhr. USA: Arbeitsmarktbericht September. Nach Ansicht der DekaBank bremsten im August mehrere Sonderfaktoren, die im September wieder weggefallen seien. Die Analysten prognostizieren eine Arbeitslosenquote von 6 Prozent nach 6,1 Prozent im Vormonat.
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von Anna-Maria Borse,
Deutsche Börse AG, © 29. September 2014