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    Euro fondsxpress  1663  0 Kommentare Die Japanisierung Europas

    Mario Draghi und seinen EZB-Kollegen haben es derzeit nicht so ganz leicht. Die Inflation in der Eurozone sinkt unaufhörlich. Statt der Zielmarke von zwei Prozent liegt sie aktuell nur noch bei 0,3 Prozent. Obwohl die Notenbank die letzten Monate nichts unversucht gelassen hat, um die Inflation anzuheizen. Nun ist Gefahr in ­Verzug, dass die ungewünschte Deflation ­Einzug hält. Denn auf keinen Fall wollen Draghi und Co japanische Verhältnisse auf dem alten Kontinent. Glaubt man einer aktuellen Studie von Goldman Sachs, dann hat die EZB den Kampf gegen die „Japanisierung“ längst verloren. ­Ihre Analyse zeigt, dass viele Länder der ­Eurozone längst mit der japanischen Krankheit kämpfen.

    Als Stagnationskandidaten haben sie etwa Länder wie Italien, Spanien oder Portugal ausgemacht. Ebenso dazu ­gehören Frankreich und auch Belgien. Trotz der bedrohlichen Lage hat die EZB am heutigen Donnerstag den Leitzins im Euroraum auf den Rekordtief von 0,05 Prozent belassen. Im Laufe des nachmittags will Draghi noch näher ausführen, wie er das Ankaufprogramm für ABS und Pfandbriefe gestaltet. Ziel ist es, so die mangelnde Kreditvergabe in Südeuropa in Schwung zu bringen.

    Kauft nun die EZB den Banken die meist maroden ABS-Pakete ab, hätten die Institute neue Spielräume zur Vergabe von Krediten. Ob dies nun kurzfristig tatsächlich den gewünschten Effekt hat, ist jedoch mehr als fraglich. Denn bislang haben die ganzen Maßnahmen der EZB nie den gewünschten Erfolg gebracht. Warum sollte es diesmal anders sein? Japan hat gezeigt, wie lange man braucht, um wieder auf die Beine zu kommen. Dort berappelt sich der Markt erst nach 25 Jahren langsam wieder.

    Ein sonniges Wochenende wünscht Ihnen Jörn Kränicke, Chefredakteur





    Jörn Kränicke
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    Verfasst von Jörn Kränicke
    Euro fondsxpress Die Japanisierung Europas Mario Draghi und seinen EZB-Kollegen haben es derzeit nicht so ganz leicht. Die Inflation in der Eurozone sinkt unaufhörlich. Statt der Zielmarke von zwei Prozent liegt sie aktuell nur noch bei 0,3 Prozent. Obwohl die Notenbank die letzten Monate nichts unversucht gelassen hat, um die Inflation anzuheizen. Nun ist Gefahr in ­Verzug, dass die ungewünschte Deflation ­Einzug hält.

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