DAX, Nordex, BASF, Daimler in der Krise – wie geht es kommende Woche weiter?
Wenn ein Index innerhalb weniger Wochen von 9.850 auf 8.794 Punkte förmlich durchgereicht wird, darf man getrost schon einmal von einem Mini-Crash sprechen. FMC, Fresenius, Bayer, Merck – außer dem Quartett der Defensive bleibt kein DAX-Gewinner mehr auf Sicht von 12 Wochen. 25, 20, 42, 20, 20 und 25 Prozent lautet das Minus auf 6 Monate nun aber bei Lanxess, VW, Lufthansa, Daimler, BASF, Infineon oder Adidas. Im TecDAX zerlegt es im gleichen Zeitraum nun Cancom, Evotec und Xing mit minus 20, 30 und 22 Prozent. Auf Sicht des Gesamtindex ist es eine Korrektur, bei manchem Einzeltitel ist es ein Mini-Crash.
Interessant ist auch der Blick auf den “richtigen” DAX. Viele Investoren schauen nach wie vor ausschließlich auf den “normalen” DAX, der im Tagestief am Freitag bei 8.788 Punkten notierte. Doch der wahre DAX, der DAX-Kursindex, liegt mit 4.528 Punkten exakt auf dem Niveau vom 22.Mai 2013. Wir hatten Sie häufiger 2014 darauf hingewiesen, dass beim DAX-Kursindex das Rekord- und Mehrjahreshoch fehlte, das der Performance-Index hingelegt hatte. Auch deshalb sollte man den Kursindex immer mal wieder betrachten und nicht nur am gewohnten DAX hängen. Das Gute gegenwärtig – der Kursindex macht sogar Hoffnung. Denn jene 4.528 Punkte aus dem Mai 2013 waren damals ein Verlaufshoch, das sich exakt vor einem Jahr im Oktober als Stütze erwies und nun noch einmal als Unterstützung zum Tragen kommen könnte. Was ist also für kommende Woche zu erwarten? (Was die “anderen” sagen, lesen Sie hier…)
DAX Kursindex auf 3 Jahre
Der Mix aus Markttechnik und einem schlechten konjunkturellem Umfeld lässt den DAX bisher einen heftigen Oktober erleben. Wir saßen vergangene Woche mit Stefan Risse zusammen, der seit Jahren am Aktienmarkt aktiv ist und waren uns einig, dass es mal wieder ein typischer Fall von “zum Ausstieg wird nicht geklingelt” ist. Viele Investoren hatten eine Korrektur zeitweise herbeigesehnt, doch wie so oft kommen Rückschläge dann, wenn die wenigsten damit rechnen.
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Gleichzeitig kann man sich dann wieder in Position bringen, wenn negative Nachrichten und vorsichtige Analysen (wie übrigens auch von uns, wir wollen uns als Kontraindikator nicht ganz ausnehmen) unters Volk kommen. Die Börsengänge von Zalando und Rocket waren mit ihrer Euphorie im Vorfeld womöglich der beste Kontraindikator für den Markt, denn die Konjunkturdaten sind schon lange mau und verschlechtern sich fast täglich.