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     2179  0 Kommentare Adidas, Nordex, Infineon, DAX – Top 10 für`s Comeback

    Psychologie ist fies. Viele Menschen sind sich bewusst, dass Sie von externen Einflüssen oder sich selbst ausgetrickst werden, nehmen es aber in Kauf. Beispiele? Der Kauf des so lange gewünschten Parka wird im April zum Winterschlussverkauf nicht getätigt, weil man gedanklich schon auf Sommer eingestellt ist. Die Vorstellung, ein neues Kleidungsstück zu haben und es monatelang in den Schrank zu hängen, überfordert viele. Gleiches gilt für den Fahrradkauf im November. Dann gibt es Restbestände zu Schleuderpreisen, doch meist kauft man eben doch lieber doppelt so teuer im März – wenn alle Fahrräder wollen. Die Liste ließe sich mit Cabrios, Gartenmöbeln oder Skiern beliebig fortsetzen. An der Börse ist es leider nicht sonderlich anders und in den letzten Jahren mussten wir feststellen, dass sich professionelle Investoren keinesfalls geschickter verhalten als private Anleger – im Gegenteil.

    Zum Jahresstart hörte man wirklich unisono Kursziele für den DAX von 10.300, 10.500 bis hin zu 11.000 Punkten. Ein Hinweis darauf, dass die Märkte jahrelang gut gelaufen sind, eine Korrektur fällig wäre, es nach wie vor Risiken im Euroraum gab, Italien und Frankreich Reformen verschleppen, Gewinne der US-Firmen auf zyklischem Hoch sind  – oft Fehlanzeige, aber nicht immer. Markus Reinwand von der Helaba beispielsweise gehört ein Kompliment, er hatte den Mut, den DAX Anfang des Jahres gegen die Kollegenmeinung als teuer zu bezeichnen und das Ziel auf 8.900 Zähler zu setzen!

    Psychologie ist alles

    Ansonsten passierte das, was wir im Frühjahr anhand der Lufthansa-Aktie wochenlang zeigten: Wenn sich alle einig sind, sagen alle dasselbe. Die Lufthansa-Aktie musste man bei 20 Euro angeblich unbedingt haben, obwohl alle Probleme, die jetzt offensichtlich sind auch damals auf dem Tisch lagen! Eine Infineon war vor Wochen angeblich noch die tollste Aktie überhaupt – nun kommen die Bedenkenträger. Und den DAX sollte man am besten absichern – ein klasse Tipp, nachdem der Index nunmehr 14 Prozent verloren hat. Psychologisch ist es natürlich einfacher, sich der Menge anzuschließen.

    Experten im Juli bei 10000..

    Experten im Juli bei 10000..

    Wenig ist schlimmer, als vermeintlich zu früh aus dem Markt auszusteigen oder zu früh wieder reinzugehen. Doch wer bei 1.850 Dollar einst beschloss, dass die Stimmung für Gold womöglich zu gut sei und bei 10.000 Zählern im DAX nach dem Motto verfuhr „den Rest der Jahresgewinne an die euphorischen Spekulanten“, der kann jetzt mutig gegenhalten. Denn Gold ist angeblich auf einmal völlig unsexy geworden, auch zyklische Aktien sind plötzlich schlimmes Zeug. Wenn wir alle solange warten, bis man wieder laut hört, dass zyklische Aktien wegen einer Konjunkturerholung laufen, notiert die BASF vermutlich schon wieder 20 Prozent höher.

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Adidas, Nordex, Infineon, DAX – Top 10 für`s Comeback Psychologie ist fies. Viele Menschen sind sich bewusst, dass Sie von externen Einflüssen oder sich selbst ausgetrickst werden, nehmen es aber in Kauf. Beispiele? Der Kauf des so lange gewünschten Parka wird im April zum Winterschlussverkauf nicht …